Am 28.Februar ist Pit Schubert gestorben. Pit bleibt uns allen auch als „Sicherheitspapst“ in Erinnerung. Als einer der Gründer des DAV-Sicherheitskreises, langjähriger Leiter der DAV-Sicherheitsforschung & der UIAA-Sicherheitskommission von Beginn im Jahr 1968 an, zuerst ehrenamtlich, seit 1978 hauptamtlich, verdanken wir ihm den hohen Qualitätsstandard heutiger Bergsportausrüstung. Sein Einfluss war maßgeblich bei der Einführung von Bergsportnormen für Ausrüstung: Durch die Ergebnisse seine Materialtests wurden zahlreiche Normen – etwa für Kletterhelme und Gurte – geschaffen oder die Anzahl der Normstürze bei Seiltests erhöht. Seit 1981 müssen Kletterseile nicht nur zwei, sondern fünf Normstürze aushalten, was die Wahrscheinlichkeit von (oft tödlichen) Seilrissen verringert.

Auch vielel Routen wurden von ihm saniert. Das heißt viele alte Rostgurken raus und durch wenige, aber zuverlässige Bohrhaken ersetzen. Heute gelten die meisten Routen als sparsam abgesichert. Hauptgebiete waren der Wetterstein und Wilde Kaiser, aber auch die Mittelgebirge (Donautal, Blaubeuren, Altmühltal), Bayerische Vorberge, Arco (beim Gardasee) oder Velebit in Kroatien.

Aber auch das war Pit Schubert: Im Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020 schließlich beschrieb Pit anlässlich des Mauerfalls 30 Jahre zuvor „Zwei Fahrten in den Böhmischen Sandstein“ und erinnerte sich detailliert an seine Rolle als aktiver Fluchthelfer für zwei kletternde Ostdeutsche im Jahr 1964 mittels eines umgebauten VW-Busses.

Foto: (c) DAV