Derzeit wird in Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung auch über die Umbenennung bzw. Streichung der Namen einiger Kletterrouten diskutiert. Dies findet derzeit bei den Routen „Der Neger mit dem Knackarsch“ bzw. „Bimbo Faktor“ bei www.frankenjura.com statt. Der Vorwurf: „Die Routennamen sind eine Form von Alltagsrassismus und relativieren die nicht zu entschuldigenden Gewalttaten gegen Minderheiten auf der ganzen Welt“.
Ähnliche Diskussionen gibt und gab es bei der Verwendung von Klettergipfelnamen wie z. B. „Zigeunerspitze“ im Zittauer Gebirge.
Die Frage ist doch, was macht man mit Routennamen wie „Kraft durch Freude“? Hier gibt es natürlich einen politisch bedenklichen Hintergrund, aber es gibt auch eine triviale Bedeutung.
Dabei stellt sich auch die Frage, ob der Routenname im rassistischen Kontext vergeben wurde oder vielleicht „nur“ ironisch oder zitierend. Hier geht es nicht um eindeutig „rassistische“ oder „beleidigende“ Routennamen, wie „Adolf Hitler Gedenkweg“, sondern um Namen, welche teilweise schon seit Jahrzehnten Bestand haben. Die Namen wurden meist vom Erstbegeher in einem ironischen bzw. spaßigen Kontext gewählt, sicherlich etwas unbedarft, aber so doch ohne beabsichtigt „politisch unkorrekten“ Kontext. Vielleicht werden die Routen von ihren Erschliessern jetzt auch umbenannt.
Ein Erstbegeher hat schon entsprechend reagiert und seine Route „Indianer und Bambusneger“ in „Ernie und Bert“ umbenannt. So sicherlich eine gute Lösung.
Was meint ihr dazu, sollten historische, jetzt nicht mehr politisch korrekte Routen- bzw- Kletterfelsennamen umbenannt bzw gestrichen werden oder sollte man sie weiterhin belassen? Dabei stellt sich auch die Frage, ob der Routenname im rassistischen Kontext vergeben wurde oder vielleicht „nur“ ironisch oder zitierend. Was meint ihr dazu?
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Hier steht Rassismus gegen Zensur. Viele der altvorderen Erschließer sind, oder waren, rassistisch geprägt. Dies widerspiegelt sich in vielen Routennamen (Bimbofaktor ect.). Rassismus ist ein ernstzunehmendes Problem. Historische und gegenwärtige Erscheinungen zeigen, welche schlimmen Ereignisse durch ihn produziertwerden. Beim Durchlesen der Postings fällt auch auf, dass das Problem äußerst akut ist. Das Thematisieren von Rassismus mit Rassisten ist problematisch. Bei autochthonen fränkischen Kletterern, öfters auch IG Mitgliedern, habe ich schon öfters rassistische Äußerungen erleben können. Meisten waren diese gegen tschechische und polnische Kletterer gerichtet. Hier finde ich eine Auseinanderstzung angebracht. Diskussion über Rassismus, und die Rassisten aus dem Verein schmeißen. Rechte Elemente muss man im Verein nicht dulden. Der DAV ist das beste Beispiel, wohin sowas führen kann. Rassismus ist in dieser Gesllschaft strukturell angelegt. Klassengesellschaften produzieren zwangsläufig Rassismus. Das beste Mittel gegen Rassismus ist das Leben des Gegenteils. Kennt ihr dunkelhäutige Menschen und, oder andere Immigrierte? Bringt sie mit in die Fränkische. Lehrt sie Klettern und Sichern und Bouldern. Sprecht mit ihnen über ihre und eure Gefühle bei Routennamen, wie Bimbofaktor oder diesen. Mit Zensur kann man die Realität nur verdecken, nicht aufheben. Zensur hilft nur denen, die auch vom Rassismus profitieren.