Der Südtiroler Daniel Ladurner und der Mailänder Jacopo Zezza können sich einen Traum erfüllen und durchsteigen den Freneypfeiler 7a (6-/A2) am Mt. Blanc an einem Tag. Für Manche Bergsteiger ist es der schönste Aufstieg zum höchsten Alpengipfel. Der Frêneypfeiler gehört zu den absoluten Extrem-Klassikern – nicht nur im Mont-Blanc-Gebiet! Vor 50 Jahren wurde er erstmals von französischen und britischen Alpinisten unter Chris Bonington und René Desmaison erstmals durchstiegen – nach einem der grausamsten Unglücke in der Alpingeschichte. Walter Bonatti hatte im Jahr 1959 zusammen mit Andrea Oggioni und Roberto Gallieni einen Versuch am Pfeiler unternommen. 1961 startet er mit seinen beiden Gefährten Anfang Juni erneut Richtung Mont-Blanc-Südseite. Als sie an der Biwakschachtel am Col de la Fourche ankommen, treffen sie auf die französischen Bergsteiger Pierre Mazeaud, Antoine Vieille, Pierre Kohlmann und Robert Guillaume. Mazeaud hatte ebenfalls schon einen Versuch am Pfeiler unternommen, war 1960 zusammen mit René Desmaison und vier weiteren Gefährten eingestiegen. Bonatti will aus Respekt den Franzosen den Vortritt lassen, aber sie beschließen den Pfeiler zusammen anzugehen. So machen sich die sieben Bergsteiger gemeinsam auf und ohne größere Zwischenfälle gelangen sie bis zur Kerze, zur Chandelle, wo nur noch wenige Seillängen, wenn auch die schwersten, auf sie warten. 80 Meter trennen die Alpinisten vom Kopf des Pfeilers, als sie mit voller Wucht die Gewalt eines schweren Wettersturzes trifft. Es bleibt nur noch der mühevolle, lange Rückzug, der zur Katastrophe wird, in dessen Folge vier Männer sterben und nur Bonatti, Mazeaud und Gallieni überleben werden.
Hier der kurze Bericht vom Daniel zu ihrer Begehung an einem Tag: „Nachdem für den Mittwoch den 10 Juli super Wetter vorhergesagt war und mich Jacopo Zezza (Bergführer aus Mailand mit dem ich unter anderem auf dem Fitzroy in Patagonien war) schon vor einer weile fragte ob ich denn lust hätte was Cooles zu unternehmen mit ihm, starteten wir am Dienstag nach Courmayeur! Vom Val Veny gings auf die Monzinohütte! Nachdem wir den Hüttenwirt sagten, dass wir um Mitternacht Frühstücken wollten und dann starten wollten, um den Freneypfeiler an einem Tag zu versuchen, antwortete er uns, ob wir uns nicht doch etwas überschätzen, brauchen doch „normale“ Leute 2 bis 3 Tage! Nachdem wir ihn nach längeren hin und her konnten wir ihn überreden und starteten wie geplant gegen 01:00 Uhr und suchten uns in Dunkelheit einen Weg durch den Gletscher auf den Col des Eccles. Ein kleiner Verhauer am Gletscher kostete uns eine Stunde. Vom Col Eccles muss ca. 3x 60m bis auf den Gletscher abgeseilt werden und dann wieder zum Einstieg gequert und aufgestiegen werden! Die Route über den Pfeiler ist meist logisch, aber immer anhaltend. Auch die letzten 7 Seillängen über die Chandelle haben es in sich! Vom Chandelle muss nochmals 15 Meter abgeseilt werden und dann geht’s über einfaches Gelände über den Montblanc de Courmayeur in ca. 2 Stunden zum Haupfgipfel! Trotz der schon am Einstieg müden Beine standen wir um 21:00 Uhr am Gipfel des Montblanc und eine Sunde später beim Vallotbiwak. Vom dem wir am nächsten Tag zur Gouter Hütte abstiegen! Die Nacht im Vallotbiwak war nicht gerade erholsam, kamen doch alle 15 Minuten Seilschaften ins Biwak um sich aufzuwärmen und zu erholen. Nach dem Abstieg zu Fuß und per Bahn nach Les Houches mussten wir mit dem Bus wieder zurück nach Courmayeur und dann ins Val Veny zum Auto!“
wir kletterten den Freney 1985 in 7 Stunden,
das war bis dato die absolut schnellste Seilschafft
K. Kreiner staatl. gepr. Berg- und Skiführer
Respekt!