Am Wochenende waren wir am Wolfstein im Nördlichen Frankenjura klettern. Es war wie immer relativ voll, das sich der Felsen auf Grund der Lageplätze und einer Auswahl an leichteren Routen zum Familien Klettern anbietet. Eine dieser Routen in das „Dornröschen„, eine mit „II“ bewertete gutgriffige Route, welche man selbst (was sehr gut geht) absichern muss. Oben findet man, etwas versteckt, eine  Gerüstöse zum Sichern. Soweit so gut.

Als wir dort vorbeigingen, fiel uns eine gefädelte Sanduhr im Block knapp unter dem Ausstieg auf. Irgendjemand hatte ein Maillon (Schraubglied) in Schlinge geschraubt. Vielleicht war dies ganz nett gemeint, aber wie was das mit „ganz nett“. Die Sanduhr ist etwa 3-5 cm dick und wird quer belastet.

Ich dachte mir noch so, hoffentlich kommt, auf Grund des „Maillons“ keiner auf die Idee die Schlinge als Sicherung für ein Toprope zu verwenden. Aber dies passierte wenig später; ein Familienvater wollte genau dies tun. Nur ein energischer Schrei hinderte ihn daran und er verwendete die vorhandene, leider nicht genormte, Gerüstöse. Das Gruselige dabei war, er wäre seiner Frau und den beiden Kindern direkt vor die Füße gefallen.

Mittlerweile wurde die Gefahrenquelle beseitigt und es steckt ein solider Umlenker im Fels. Das Material stammte wie immer von der ansässigen IG Klettern. Danke dafür!

Für uns an Euch die Bitte. Überprüft das eigenen „Tuen“ immer kritisch. Prüft die Sicherungskette incl. Dauerschlingen und Haken. Verwendet, wenn möglich, Redundanzen, gerade bei Toprope. Dauerschlingen haben, unseres Erachtens am Fels nichts zu suchen.

Meist handelt es sich um alte Seilstücke aus ausrangierten Kletterseilen, welche den Wetter und der Sonne (siehe z.B. die Studie beim Seilhersteller LANEX), aber auch Beschädigungen durch Eigenbewegungen ungeschützt ausgesetzt sind. Und immer dran Denken Dauerschlingen werden nicht geprüft! ein weiterer Nachteil, die Schlingen wandern immer zu schmalsten Stelle des Sanduhrsteges.

Noch ein, sicherlich aus Sicherheitsgründen unwichtiger Grund, wer entfernt sie dann „sachgemäß“ in den Müll?

So unsere Empfehlung in Routen, welche man selbst absichern muss bzw. die Absicherung ergänzen muss, bitte eigene Schlingen, möglichst vernähte! Bandschlingen mitnehmen, der Knoten stellt auch einen Schwachpunkt dar. Dafür eigenen sich für Sanduhren und „Köpfl“ Bandschlingen unterschiedlicher Länge, welche man nach ein paar Jahren aussortieren sollte. Für schlecht zu fädelnde Sanduhren (geringer Lochdurchmesser) eignen sich 5-6 mm dicke, steife Kevlarschlingen. Davon reichen meist ein bis zwei Schlingen.

Die Schlingen sollte man auch dann verwenden, wenn schon Dauerschlingen vorhanden sind. Diese bitte entfernen und zu Hause im Müll entsorgen.

Diese Empfehlungen gelten natürlich nur für die gängigen Sportklettergebiete. In Klettergebieten in denen man auf Schlingen als Sicherung angewiesen ist, wie im Elbsandsteingebirge, muss das Schlingensortiment natürlich viel größer wählen. In diesen Gebieten wird man genau aus den oben genannten Gründen auch kaum Dauerschlingen finden.