Mittlerweile zum vierten Mal erstellen der DAV und KLEVER zusammen eine Unfallstatistik zu Unfällen in künstlichen Kletteranlagen. Das Klettern und Bouldern in künstlichen Kletteranlagen kann weiterhin als Trendsport bezeichnet werden, dem viele Menschen in Deutschland nachgehen.
Die Zahl der gemeldeten Unfälle macht dabei nur einen Bruchteil der Kletterhalleneintritte aus und zeigt, dass Klettern eine sehr sichere Sportart ist.
Das gemeinsame Ziel der Verbände ist, möglichst wenige Unfälle in künstlichen Kletteranlagen verzeichnen zu müssen. Die gesammelten statistischen Daten sollen in künftige Ausbildungen mit einfließen, um letztlich den Klettersport noch sicherer zu machen.
Die Zahl der von DAV und KLEVER betreuten Mitgliedshallen beträgt zur Zeit etwa 250 und deckt somit den größten Teil der Kletteranlagen in Deutschland ab. Es werden lediglich Unfälle erfasst bei denen ein Rettungsdiensteinsatz nötig wurde, da in diesen Fällen meist eine recht gute Datenbasis vorzufinden ist.

„Original-Auszüge aus Unfallprotokollen die verdeutlichen, dass oftmals menschliches Versagen der Grund für einen Unfall ist…“

Bouldern:

  • Weiterhin ist die Anzahl der Verletzungen an den Extremitäten (Arme und Beine) sehr hoch – 88% der gemeldeten Fälle betreffen diese Bereiche.
  • Daten der Unfallprotokolle deuten weiter darauf hin, dass mangelnde Erfahrung beim Abspringen und Stürzen eine nicht unerhebliche Rolle spielt – gerade beim kontrollierten Abspringen sollte es eigentlich zu keinen gravierenden Verletzungen kommen
  • Positiv zu bemerken ist, dass es erneut keine Meldungen zu Verletzungen aufgrund von Kollisionen gekommen ist

Seilklettern:

  • Insgesamt leichter Rückgang bei Seilkletterunfällen. Allerdings melden nicht alle Hallen ihre Unfälle!
  • Erneut diverse Unfälle mit teilweise erheblichen Verletzungen beim Ablassen, obwohl dies als ein kontrollierbarer Vorgang angesehen werden kann. In zwei Fällen handelte es sich um neue Seile, die somit deutlich schneller „liefen“
  • Bei sechs Bodenstürzen war die Sturzhöhe größer als 10m und es kam jeweils zu einem Kontrollverlust über das Sicherungsgerät da eine Fehlbedienung vorlag – bei fünf Fällen hatte der/die Sichernde Handverbrennungen
  • Mittlerweile kommt es häufiger auch zu Anprallverletzungen, unter anderem dreimal resultierend aus Einfädeln, zweimal durch sehr hartes Sichern. Es deutet weiterhin einiges darauf hin, dass Seilschaften die beim Sturz auftretenden Kräfte nicht immer bewusst sind. Ein durchdachtes Falltraining und Schulung im Halten von Stürzen ist generell empfehlenswert.

Quelle: DAV und KLEVER

Die Statistik findet ihr unter folgendem Link:

https://my.hidrive.com/lnk/T9AhEpkJ

und ebenfalls direkt auf der Homepage von KLEVER e.V.

https://dkhv.de/fi…/101/3ee9e023/KH-Unfallstatistik_2019.pdf