Der Paul Preuss Preis wird an extreme Bergsteiger bzw. Kletterer verliehen, die sich im Laufe ihrer gesamten bergsportlichen Entwicklung nicht nur durch herausragende Leistungen im Gebirge, sondern auch im Sinne der Philosophie Paul Preuss` mit dem Verzicht auf technische Aufstiegshilfen dem freien Klettern verschrieben und besonders ausgezeichnet haben. Das Handeln beim Bergsteigen und Klettern soll dabei von den Grundsätzen „by fair means“, der Vorbildwirkung, der innovativen Zielsetzung und der Nachhaltigkeit bestimmt worden sein. Das sog. „bergsteigerische Lebenswerk“ ist Grundlage für die Beurteilung, nicht die aktuelle Höchstleistung. Eigene Veröffentlichungen der jeweiligen Preisträger sowie die Berichterstattung in den Medien über diese werden ebenfalls zur Bewertung herangezogen.

Dieses Jahr geht das Preis an die Sächsische Kletterlegende Bernd Arnold.

Bernd Arnold, 1947 in Hohnstein am Rande des Elbsandsteingebirges geboren, ist der siebte Träger des renommierten Paul-Preuss-Preises. Die Internationale Paul-Preuss-Gesellschaft mit Sitz im Steirischen Salzkammergut, in dem Paul Preuss geboren wurde, verleiht ihm den Preis im Rahmen des 26. Salzburger Bergfilmfestivals „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“ am Donnerstag, den 14. November 2019, um 20 Uhr im Saal des Filmkulturzentrums am Giselakai in Salzburg.

Zusammenfassen lässt sich Bernd Arnolds Kletterleistung kaum in ein paar Worten. Der Ausgangspunkt der Kletterkarriere von Bernd Arnold war die Sächsische Schweiz und blieb seine bergsteigerische Heimat geblieben. Wie kein andere prägte er das „Sächsische Klettern“, so gelangen ihm über 900 Erstbegehungen in den zu damaligen Zeit höchsten Schwierigkeiten. Aufgrund der Reisebeschränkungen in der DDR lag sein Kletterschwerpunkt im heimischen Elbsandsteingebirge und in den Bergen des ehemaligen Ostblocks. Dabei kletterte er Schwierigkeiten bis X- (UIAA). Nach der Wende ergaben sich für Bernd Arnold weitere, abenteuerliche Ziele, so in den Alpen, an den Trango-Türmen im Karakorum, in Patagonien, Venezuela, in Afrika, im Mittleren Osten sowie in Tasmanien.
„Der Klettersport erschließt mir die Möglichkeit, mich meiner Umwelt mitzuteilen, Kontakte herzustellen. Der Klettersport ist mir Gehhilfe bei der Bewältigung der Probleme des Lebens. Der Fels ist dabei Freund. Der Kampf geht immer gegen mich selbst. Klettern verlangt Sensibilität, schöpferische Einstellung, die Summe aus geistiger, seelischer und körperlicher Kraft. Den neuen Kletterweg betrachte ich als ein Kunstwerk.“ So schildert Bernd Arnold seine Affinität zum Klettern, welche er im Geiste des Paul Preuss` betreibt.
Die Laudatio bei der Preisverleihung in Salzburg hält der Preisträger von 2017, Alexander Huber aus Berchtesgaden. Im Anschluss daran zeigt Bernd Arnold im Rahmen des 26. Salzburger Bergfilmfestivals einen Vortrag über sein Kletterleben.

Quelle: (c) www.paulpreuss-gesellschaft.at