Geilstes Gras des PLANkEnsTEiN  – Winterklettern am Plankenstein

Schon wieder nicht ganz aktuell (aber dazu später), aber doch eine gute Darstellung der Winterklettermöglichkeiten am Plankenstein (1768 m) in den Bayerischen Voralpen. Nach Ralf Sussmann schon von sein Neutouren berichtete, hat sich David Bruder die Zeit genommen, folgendes Kompendium zusammen zu schreiben. Dir dafür vielen Dank:

Leise rieselt der Schnee und da möge still schweigen jedweder Kummer und Gram – ich wünsche jedem an diesem bayrischen Kleinod den Spass, den er sich erträumt – man träume weise ;).

Denn: Egal ob A(benteuer) oder B(olts), geht’s raus, gebt’s Obacht und habt’s Spass:

Historisches und Einordung

Latürnich wird am Blongastoa seit min. prähistorischen Zeiten geklettert: Jede Schrofenrinne und Steilwiese, im Auf- und Abstieg, mit Nagelschuhen und Barfuß, Sommers und Winters. Die NO-Rinne, NO-Schlucht und NW-Verschneidung, die zentrale Vorbau-Rampe, der gesamte Ost- und kurze Westgrat, die offensichtlichen Möglichkeiten der Nord- und Südwand, jeder Turm und Türmchen. Man findet dort öfter Eisennägel aus der klassischen Periode, z.B. auch am ersten Stand der „Grasmobbel…“ und weiter oben rechts der Grasrippe von „5×5“, latürnich in und um die „Alten Nordwand“ an Turm 2, nach dem Einstiegskamin und der folgenden SL der „….Lametta“, in dem Startriss der „Marihuana-Buam“ genannten Sanierung/Begradigung oder den Wandstufe des Mittelbaus („Klassiker“), in der Bruder/Sinn(los)) getauften Wiederentdeckung, latürnich auch in den Rinnen und Schluchten.

Als das Mixedklettern noch „Winterbergsteigen“ hieß, wurde hier fleißig für die „großen“ Ziele trainiert, wie kolportiert wird. Nix neues also in der Nordwand… mit Ausnahme der etwas schärferen, klassischen Grashakln-Routen von mir und natürlich der bis jetzt 8 BH-Mixedrouten von Ralf Sussmann.

Für mich begann die Geschichte im Frühwinter 2015: Es lag zu viel Schnee zum Klettern, zu wenig zum Skigehen. Erinnerte mich, was zum Plankenstein NO-Schlucht gesehen zu haben und wackelte mit Geli und Marcel mühselig hinauf – Eine Begehung bei unterirdischen Bedingungen (feuchter Neuschnee auf Matsch-Gras und Schotter), aber der Beginn einer speziellen Liebe…

Anfang 2016 dann mit Sven Brand die „Schottisch Dahoam“ – für mich nach wie vor ein (unwiederholtes?) Highlight im Gras. Seither hat‘s mich immer wieder dort hoch verschlagen, gewöhnlich wird irgendein mehr oder weniger jungfräuliches Stück Grasfels unter die Geräte und Eisen genommen – „altfreuliches“ sozusagen (für den Alten eine Freude), es wird einfach nicht langweilig.

Mit dabei sind ein paar unentwegte, übliche Verdächtige: Neben dem unvermeidlichen Sven Brand, seines Zeichens Geduldsgenie aus Augsburg noch die beiden Kletter- und Arbeitskollege Tobi Sinn / Rene Quist, Trainingsmaschine Leonard Arkinbiyi, Rocket-Science Max Duenas, PR-Brunnthaler Marcel, Geli K., Christopher L.,  auf-den-Hund-gekommen Terence Stenvold, Mit-Vater Markus Walter und Johannes Hoch (um mal alle zu nennen).

Gründe Anzurücken gibt’s genug:

  • Man ist von MUC schnell vor Ort: Am besten so früh, dass man die Maut in die Valep spart, was nicht nur (aber auch) den Schwaben im Badner freut
  • Der Zustieg ist überschaubar, mit Ski über die Plankensteinalm in 1,5h machbar. Kommt man e-unterstützt bis zur Plankensteinalm geht’s in unter 1h; oft geht’s auch zu Fuß oder mit Schneeschuhen ganz passabel
  • Der Fels ist zwar nicht ideal zum toolen, aber deutlich fester als in den Allgäuer Klassikern Rubihorn und Aggenstein: Es finden sich feste Risse und (Wasser-) Rillen für stabile Friends, für Keil&Haken, dazu Sanduhren und Köpfl – aber auch immer wieder sicherungsfeindliche Platten.
  • Dafür ist die bayrische B-Qualität im Gras wirklich 1a: Eher Moospolster als Gras ergibt bei richtigen, sprich „feucht gefrorenen“ Verhältnissen solide Placements: ein irres Vergnügen!
  • Der Gipfel ist im Winter ein Traum: Blauer Tegernsee, im Nebel verschwunden der Moloch München, Wetterstein und Karwendel funkelt in der Sonne…
  • Abstieg gibt’s in der Variante schee sonnig und lang (südostseitig untenrum); dann schattig, schneeig, schnell (westlich und über die Bänder der Nordwand), schließlich spektakulär-schluchtig durch die NO-Schlucht

Was so los ist im Winter

Zum Klassiker avancierte die schöne, gut abgesicherte „Wintertagtraum“ (#8), welche oft schon früh im Winter gespurt ist. Die „Direkte Nordwand“ (#11) hat leider selten (genug) Eis in der 2ten Länge, bietet ab dem verbindenden zentralen Schneefeld alternative und vergleichbare Kletterei wie „Wintertagtraum“. Die „Grasmoppel-Parade“ hat auch schon einige Wiederholungen gesehen, die anderen neuern Touren von Ralf wohl zumindest vereinzelt. Soweit ich das beurteilen kann (also nur teilweise und nicht vorurteilsfrei, mea maxima culpa): gelungener Genuss.

Wiederholungen meiner schwereren Touren sind mir nicht bekannt, gelegentlich waren Spuren in den leichteren (Abschnitten) zu finden. Auch die gutmütige, wahrlich für den Grad spektakuläre NO-Schlucht sieht nur von Zeit zu Zeit eine Begehung, am Ostgrat scheint gelegentlich mit Steigeisen gekratzt zu werden.

Verhältnisse

Latürnich sollte man nur bei gut gefrorenen Graspostern einsteigen, Tauwetter ist wirklich ungünstig und ein Schotten-Frevel.

Diese findet man allerdings in den langen, dunklen Nächten des Winterhalbjahres auch bei plus-Graden durch die starke Abstrahlung (insbesondere, wenn schon/noch Schnee liegt), günstigstenfalls von Mitte November bis in den April. Man kann das recht gut anhand der Wetterstationsdaten („Oberflächentemperatur“) abschätzen, z.B. hier: https://www.lawinenwarndienst-bayern.de/res/daten_meldungen/messdaten/

Ansonsten ist gerade in den schwierigeren, felsigen SL Neuschnee recht störend – besser ist trockener Fels, einige schneefrei Tage reichen gewöhnlich, am günstigsten mit Wärme tagsüber.

Ernsthaftigkeit

Wer sich nicht recht ins BH-frei Gelände traut, hat inzwischen viel furchtfreien Fun an Tools mit BH zur Auswahl. Ansonsten finden sich in von mir erstbegangenen oder wiederentdecken Touren nur gelegentlich Sommer- oder Sussmann-Bolts von kreuzenden Routen– neues, belassene Fixmaterial ist dagegen spärlich und eher ab M6 bzw. A0 aufwärts zu finden – „von mir erschlossen“ wäre eben drum nicht sachgerecht.

Falls jemand drüber nachdenkt, trotzdem oder deshalb einzusteigen: Besser und bitte nur bei guten Bedingungen, also gefrorenen Graspolstern. Und mit genug Grashaken (2, besser mehr), Hammer&Haken (Messer bis Profil, gern 2 große Pecker), Satz Friends und Keile und dem nötigen Können und Routine, diese einzusetzen und zu beurteilen.

Ersatzeier oder Windeln oder wenigstens einen warmen Tee hab ich gewöhnlich auf der Liste: Viele/einige der schweren Seillängen würde ich auf einer 6-stufigen E-Skala auf E4/E5 einstufen. Vornehmlich, weil ich keine „anerkannte“ E6 jemals kletterte, folglich wohl auch nicht hier. Das ist maximal subjektiv (mea maxima culpa), allein: ich kann nicht anders. Habe daher auf eine Einstufung verzichtet, der geneigte Leser möge bitte die Anforderungen aus den Beschreibungen ableiten.

E4/E5 bedeutet für mich: Es können nicht durchgehend/nur teilweise verlässliche Sicherungspunkte (mobil/klassisch) angebracht werden bei recht wackeliger Kletterei, (möglicherweise unzuverlässiges) Fixmaterial ist sehr überschaubar. Stürze werden schnell weit über ungutes Gelände und können auch böse enden. Oft sind die SL deutlich gängiger – wenn auch nicht „mostly harmless“: vergleichbar mit den BH-losen oder -armen Routen an Aggenstein oder Rubihorn.

Und: Falls jemand drüber nachdenkt, die eine oder andere nette Länge per nachträglichen BH zu entschärfen: Fragen kostet nix, außer Überwindung.

Einteilung der Plankenstein Nordwand

Der Plankenstein ist aus steilgestellten Schichtplatten (Oberrhätkalk) aufgebaut und ragt aus den um/unterliegenden, weniger beständigen Kössener Schichten heraus – was ein Glück für Kraxler. Besonders gut kommt das beim Aufstieg übers östlich gelegene Riedereck: Wie ein Märchenschloss (wahlweise: Raubritterburg) mit Zinnen und Türmen ragt er in den hoffentlich weiß-blauen Himmel überm malerischen Riederecksee.

Von Norden dagegen hat man eine mächtige, über 500m breite und bis 250m hohe Wand vor sich. Bei genauer Betrachtung gliedert sich diese gemäß dem Plattentafel-Aufbau in Stufen: Jede Tafel/Tafelpaket bildet Grate und Türme, der Übergang zur nächsten Tafel ist ein Band, Rampe, Kamin oder Schlucht. Naturgemäß sind die letztgenannten Bereiche diejenigen mit der miesen Felsqualität – wer einmal durch die NO-Schlucht aufgestiegen ist, weiß davon ein Lied zu singen. Ich habe mal fröhlich von O nach W bzw. von hinten nach vorne oder oben nach unten unterteilt in:

  • Die Türme 1-3 (zusammengefasst). Bestehen natürlich selbst aus einzelnen Plattentafeln, die allerdings wenig markant voneinander abgesetzt sind (Beispiel hierfür: „NO-Rinne am 1. Ostgratturm“, #1)
  • Die massive „Gipfelpatte“ wird im Osten durch die NO-Schlucht von der Nordwand des 3ten Turms getrennt. Der Grat bildet hier den von mir so genannten Schluchtturm. Der Westgrat verliert sich in der Nordwestseite.
  • Die „Vorgipfelplatte“ bilden den fast ebenso hohen …genau: Vorgipfel. Deren Ostgrat fällt relativ steil zum Beginn der NO-Schlucht ab und bildet mit dem dahinter liegenden Ostgrat der Gipfelplatte eine kurze Seitenschlucht. Der Westgrat verliert sich bald in dem flacheren Gelände unter der NW-Seite („Gipfelwiese“).
  • Die „NW-Seite“ bildet rechts (W) eine markante (gras-arme und damit eher felsklettertechnisch interessante) Plattenwand und nach einem Band einen vorgelagerten Wulst zur Abstiegsrinne. Nach dem Einschnitt der „Gipfelwiese“ setzt sie sich dieser links im Pfeiler der „Herbstzeitlose fort. Noch weiter östlich vereinigt sie sich mit der Vorbauplatte und bildet eine markante Scharte, bei der man geradewegs in die Rinne(n) hinter die Platte wechseln kann („Tip für’n Solo-Tripp“, „Marihuanabuam“)
  • Der „Mittelbau“ bietet eine massige, mit tiefen Wasserrillen durchfurchte Wand, die linkerhand von einer 45° Rinne (Fußabstieg von der „Gipfelwiese“) zur NW-Seite begrenzt wird. Östlich zurückgesetzt schließt sich ein flacherer Bereich an („Klassiker“, Oberteil „Legal High“), wo sich Mittelbau und Vorgipfelplatte vereinigen. Weiter links bildet sich wieder Grat und Wand aus, oberhalb der „Back Friday“.
  • Der „Vorbau“ wird durch die zentrale Vorbaurampe geteilt, die von rechts unten nach links oben zieht. Der linke Teil gliedert sich in 3 markante Platten, die jeweils an massiven Verschneidungen zurückspringen – von links nach rechts gemäß der Stadler-Führer-Einteilung: Hitzefrei, Gleitzeit, Glasperlenspiel. Der rechte Teil mit der 100m hohen Hauptwand endet bei einer markanten Baumgruppe („Schottisch dahoam“, „Legal High“) und wird von der Verschneidung/Rampe (“Bruder/Sinn(los)“) etwa parallel zu Zentralrampe nochmals geteilt.
  • Ganz rechts schließt sich der „NW-Grat“ an, der im Unterteil steil abbricht und mit dem Vorbau die markante NW-Verschneidung/Kamin bildet.

Die Routen:

In der Übersicht sind alle von mir als Mixed-Klettereien erstbegangenen (?), gemachten sowie bekannten Linien eingezeichnet. Weitere Details im Text und zusätzlichen Wandbild-Topos.

Beschreibung der Routen:

 

#1 NO-Rinne am 1. Ostgratturm mit (neuem) direktem Einstieg (am 14.02.21, Bruder/Quist), Bild A

Eisiger Direkteinstieg zu logischem, moderatem Winter-Klassiker, Weiterweg Richtung Gipfel möglich.

EB in historischen Zeiten (zumindest sah der vorgefundene H danach aus)

200m, 4-5 SL bis zur Scharte zwischen erstem und 2ten Turm,

50-70° und Stellen bis M4/90°, 1H

SL 1: Direkt in Falllinie der offensichtlichen Rinne 45m über Steilstufe mit Eis bis 75° und ebensolches Gras. Schlingen für Latschen evtl. kurze Schrauben. Stand an Baum.

SL 2: Schneefeld bis 50°, hierher auch von links über Schnee, Stand an Riss (K, Fr).

SL 3: Von rechts erst Schnee, dann steil an Polster in die Rinne. Hier bis 65° und Steilaufschwung 90° (Fr, M4). Stand an Latsche in Sonne rechts.

SL4+5: Weiter in der 60° Rinnen mit Aufschwung (alte H) und flacher zu Baum. Weiter bis Gratscharte (Schnee, Gras, 50°, M2-3).

Abstieg nach Südwesten, dann weiter Absteigen nach Osten oder Weiterweg südseitig einfach um Turm 2, dann über SL 5 von „Trompetenkäfer“ (III) und hinauf zum 3ten Turm. Dort noch einige m nach Osten zur Abseilstelle auf nordseitiges Band (20m) und zur Scharte vor dem Hauptgipfel.

Wer jetzt genug hat, steigt südseitig unter den Ostwänden über steile Schneehänge zum Ostgratfuß ab und zurück zum Einstieg am Wanderweg (30min bei „gängiger“ Schneelage, geht aber auch deutlich länger). Die anderen können noch den Ostgrat, Ostrinne oder auch das sonnige Südwandband zum Hauptgipfel unter die Eisen nehmen. Oder die Nordostschlucht absteigen/abseilen.

 #2 „Väter-von-Lara-Weg“, 1. Ostgratturm Nordwand, 250m, M5, Bild AA

Bruder/Walter 12.02.2022

Disclaimer: Bis auf den historischen H beim ersten Stand der „Grasmobbel…“ hab‘ ich nix altes gesehen – was aber wenig heißen muss: ist aber auch egal, auf jeden Fall ne relativ leichte, dabei sehr schöne und kurzweilige, gut mobil absicherbare Ergänzung. Die Tour ist teilweise „gesucht“, nimmt einige spannende Stellen mit, statt den leichtern (Um-)Weg zu gehen. Die zentrale SL4 ist als „Herzstück“ zum Durchstieg allerdings zwingend exponiert M5.

SL1, 40m, M3 und 80°: Einstieg links unterhalb der „Grasmoppelparade“, Felsstufe und Schnee links haltend, Gras und Rampe nach rechts, zuletzt steile Grasrinne zu Tanne.

SL2, 50m, M4 und 50°: Etwas recht und gerade über steile Wandstufe 10m mit Bobbel zu Latsche und weiter in Rinne und rechts hinauf. Am Stand der „Grasmobbel…“ vorbei 20m nach rechts auf Band leicht absteigen zu Schneefeld und Tanne (die Schwierigkeit verringert sich auf 50°, wenn man gleich nach links in die Rinne ausweicht. Alternativ könnte man auch die „Grasmobbel…“ queren, dazu den abgespaltenen Pfeiler hinauf (5m, Fr.) zu BH, und weiter über „…mobbel…“ oder direkt rechts queren auf dem untersten Band zum Schneefeld/Tanne). Leichtere Alternative siehe Zustieglängen „5×5“

SL3, 30m, M5: im markanten Riss und knapp links an Bobbel steil hinauf (gut mobil absicherbar) auf Band und links zu Stand an großer SU. Alternativ leichter über SL3 von „Schwerem Gerät…“

SL4, 45m, M5: Band nach links am BH Stand vorbei zu Riss und diesen 5m hinauf zum Beginn der Rissverschneidung von „5×5“ (guter Keil und Fr). Querung 3m nach links: tief über glatte Platte mit gerade genug Bobbel und hoch zu kleiner Latsche. Noch ein paar Meter weiter links ansteigen bis ein Grasbobbelriss (H, belassen) zu Rinne und Latsche am nächsten Band leitet. Wenige m zu Tanne hinauf.

SL 5, 65m, M4: Gerade über Graspolster zu Rinne/Rampe (hierher auch einfacher mit links-Schlenker), linkshaltend rauf und wo sie nach ca. 15m ausläuft nach links über Aufschwung (4m/M4) zu Rampe. Diese rechts rauf bis zu dem schwach ausgeprägten Grat rechts der „NO-Rinne“(60°, M3, gr. Latsche, Zwischenstand oder Tiblock). Weiter am Grat und zur Scharte (45°).

#2 Varianten „5×5“, 1. Ostgratturm Nordwand, 220m, M5, Bild AA

Bruder/Hoch 14.02.2022

Disclaimer: Neben historischen H beim ersten Stand der „Grasmobbel…“ haben wir noch einen weiteren rechts des Gras-Grats der Rinne gefunden (SL 4, wenn man den Zustieg nicht mitzählt). Ich gehe mal davon aus: irgendwo hier sind schon die Alten rumgestiegen. Vermutlich dann mit III+ bewertet  ;-).

Die Varianten sind super lässige, anhaltende M5 Grashacklrouten. Der Schulterriss in SL 1 ist was Besonderes: Piazen, zum Schrubben ist das Texil doch zu schade. Ein Cam #6 leistet gute Dienste zur Absicherung der ersten 8 steilen Metern.

Zustieg: 80m, 50°, Stelle 70°/ M3: Einstieg wie „Väter…“ über Stufe in die Wand, dann 10m links aufwärts über Schnee zu kurzer Grasstufe (75°/M3). Gerade im Schnee bis zur Felswand, hier auf Band rechts und Rinne/Rampe am Stand 1 der „…moppel…“ vorbei unter den Schulterriss. Guter Stand an solidem Köpfl und Klemmblock.

#SL1, 30m M5 u. V: Die abgespaltene Felsplatte der „…moppel…“ bildet gegenüber deren SL2 einen steilen, nach rechts abdrängenden Schulterriss. Cam #1 zu Beginn, dann 3 mal Piazen und man kann #6 unterbringen. Weiter anhalten steil, bis der Riss nach etwa 8m nach links abbiegt (Klemmblöcke). Bis hier „oben ohne (Handschuhe)“, etwa V) und etwas blutig, weil sau-rauh. Noch etwas den auslaufenden Riss verfolgen, dann rechts haltend in steiler, grasiger Wand an Latsche vorbei zum Stand auf Band (gute Cams unterwegs).

SL 2, 35m/M5 wie „Väter…“ wenige Meter links und hoch zu Rissverschneidung, dann diese hinauf. Auf Band etwa 3m nach links, dann den schräg rechts laufenden, grasigen Riss hinauf (gute Cams) und an Latschte rechts vorbei zum Baum.

Zwischenspiel: 50m abseilen vom Baum (Schlinge belassen) zur Tanne nach SL2 von „….Gerät“.

SL3, 45m M5 und 85°: Von der Tanne das Band links in die Wand hinaus. Wo das Band endet (SU, belassen) die Geräte in den untersten Grasbobbel der markanten, sehr steilen, sehr grasigen Rampe versenken, die Füße stehen auf brauchbaren Felstritten; herrlicher Tiefblick. Die Rampe ca. 8m hinauf (Grashaken, dann Cams) und weiter die grasige, weniger steile Wand zu Tanne, dann linkshaltend zur Querung der SL3 von „…Gerät“ (H, jetzt doch mal belassen) und zu Stand an SU.

SL4, 55m, M5: etwa 10 m zurück, wo eine markante Rinne steil herab zieht (genau über der Standtanne von SL2 des „Gerät…“s). Über eine gutmütige Rampe zur Rinne, dort ca. 5m hinauf. Nach rechts auf die Begrenzungsrippe (gute Cams). Der luftigen Rippe ca. 15m folgen (Bobbel, alter H rechts, sonst Grashaken), bis man einfach zurück in die Rinne kommt. Hier gute Klemmblöcke. Weiter über kurze Eispassage, dann Gras bis zum 4ten Stand von „…Gerät“. Nach den Klemmblöcken einfach mobil absicherbar.

SL5, 55m/M5: Vom Stand etwas rechtshalten und ca. 10m hinauf zu seichter Verschneidung. Wo eine steile Rampe nach rechts zieht und das Gras  dünn/weniger wird, gerade/links haltend zu Latsche. Schlecht mobil absicherbar, daher H in Verschneidung (entf.) Weiter links halten durch Latschen und über Gras, bald einfacher und schließlich noch 15m flach zur Scharte mit Stand.

#3 erster Ostgratturm Nordwand, “Grasmobbel-Parade”(200 m, M6, E2+), Bild AA

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

 #4 „Schweres Gerät (beim Gartln) – Ballade statt Parade“, Bild AA

Erster/Zweiter Ostgratturm Nordwand, 150m, M6 und VI/A3

EB Bruder/Brand 06.02.2022

ResteRampenReste – aber was für welche! Der grasüberwallte Rissüberhang in 40m Höhe am linken Rand von „Vollmond“ läd sowas von zum Toolen ein – aber wie hinkommen? Wie einst am Fitz bei Terry/Magnone stirbt die Hoffnung erst mit dem letzten Haken. In dem Fall hatte sie noch 4 Leben, als die Einstiegsplatte überwunden war. Mit M6/A3 eher ein wildere Sache – Gut, die 3 H in der ersten Länge machen es jetzt etwas einfacher. Der angepeilte Rissüberhang war dann…überhängend, steil, exponiert – schwer(es) Gerät willkommen. Auch danach gings noch etwas anspruchsvoll zu.

Dabei war das übliche Set: Satz Keile, Friends, Mittlere Hex, Hammer, Haken (Messer bis Profil), Pecker, Grashaken. Einen spitzen Cliff hätte ich mir gewünscht. Halbseile 60m.

Einstieg knapp rechts der „…moppelparade“ über Rampe, es geht vermutlich genauso gut oder besser direkter von weiter links unterhalb.

SL1, 35m M6 und VI/A3: Aus der Nische am linken Rand der „Vollmond“-Platte (wenige m rechts der „Grasmobbel…“) quert man 25m rechts aufwärts über grasige, zum Schluss grausig-schmale Rampen. Man kreuzt dabei eine BH-Linie zu Beginn („Weil ich Dich liebe“?), danach darf kreativ gesichert werden (Keile, Friends, H, Gras- und besten noch Luft-Haken). Balance- zum Techno-Akt: auf dem hier sehr schmalen Sims (H) mit Händen in der Raufasertapete zur kleinen, steilen Verschneidung. Diese mit allen Tricks hinauf (2 H), am Ende muss man sich – mit lala-Messerhaken zu Füßen – auf dem kleinen, abschüssig-rund-kompakten Kopf aufrichten, um den Grasbobbel recht oben zu erreichen. Ein Pecker ca. 1,5m höher an schiefer Leiste ist sehr hilfreich. Mit den Füßen ins Gras robben, jetzt folgt der Seilquergang: An H-Stack (entf.), mit Grashaken/Gerät hintersichert die sehr glatten 3m hinüber und hinauf zum Stand auf Graspolster beim Querriss (H belassen, dazu Cam #3, #0,5 und eine große Hex) links rübermachen.

Zur Bewertung: Ich hab’ überschaubar Erfahrung mit Techno. Deshalb rechnet der Dipl. Ing.: fast 4h gebraucht; gute 4m Sturz mit 2 rausgerissenen Placements; 2 Pecker; 3x Trittschlinge; 3m Seilquergang -> 4+4+2+2+3+3 = eindeutig 3 als Mittelwert -> A3.

SL2, 25m M6 und VI/A1: Gerade in der steilen, trittarmen Verschneidung zum Rissüberhang (2H, entf.). Dort gut gesichert 2m bis ins Gras – wer‘s kann, klemmt mit der Hand und merk sich das einzige, brauchbare Trittloch links. Das erste Grasposter ist gut, danach muss man etwas suchen. Sind die Füße erst mal oben, steht‘s sich wieder gut weg. Weiter in der steiler-als-gedacht Verschneidung (2 gute H (entf.) und mobiles Gerät) zum Abschlussüberhang bei H. Dieser löst sich dank Riss rechts (#0,5) und Gras links gut auf. Stand an Tanne oder 4m weiter an guten Rissen (v.a. cam #3).

 

SL3, 35m, M4: Gerade aus zieht eine Rissrinne durch die nächste Wandstufe. Hier gut gesichert erst kaminig hochschrubben, dann einfacher rechts über Rampe. Etwas ausgesetzt nach links queren (H, 2 Grashaken, entf.) zu Stand an oberschenkeldicker SU etwas rechts von Stand der „….Parade“.

SL4, 55m, M5. Vom Stand etwas rechts und rechtshaltend zu offensichtlicher Rissverschneidung 30m oberhalb. Steiles und anhaltendes, sicherungsunfreundliches aber gut grasiges Gelände. An der Rissverschneidung hilft ein Friend #3 und dann links die Graspolster. Am Verschneidungskopf erst gerade, wo’s steil wird etwas links haltend zu Band. Hier doch etwa 10m über gestufte Grasbobbel rechtshaltend zu Stand an 2H und Pecker (der Stand der „…Eisbock“ ist etwa 15m links oberhalb bei Kopf zu sehen).

SL5, 55m, M5: Zur Scharte Trum 1/2: siehe #2 Varianten „5×5“.

 #5 Zweiter Ostgratturm – „Tegernseer Eisbock“ (260 m, M8/A1; E2+), Bild AA

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

#6, zweiter Ostgratturm Nordwand, „Wir brauchen Eier!“, Bild B

260m, M6/V, 80°; Bruder/Quist 18.12.2021

Lang und neuklassisch im Gras mit einigen (kopf-) anspruchsvollen Felsmetern, die kreativ mobil abzusichern und zwingend frei zu klettern sind (zum Haken schlagen müsste man sich gefühlt reinhängen oder deutlich mehr Strom und Eier als ich haben). Zum Einstieg eine kurzweilige Rampe und (neu) bebohrhakte Verschneidung („Pillar…“). Als Zugabe die Nordkante von Turm 3 bis zur Grathöhe, mit ignorieren der (neuen,“Pillar…“) beiden BH. Ja, das darf man, muss man aber nicht…

Disclaimer: Wir haben zu Beginn der Schlüsselseillänge 4 einen alten H mit rostigem biner gefunden. Inwieweit die Tour schon so oder ähnlich in klassischen Zeiten gemacht wurde, ist mir nicht bekannt (aber durchaus vorstellbar, auch wenn der Biner eher auf Rückzug oder Seilquergang hinweist).

Einstieg etwa 30m rechts von #2, rechts von markantem Riss über Grasposterrampe, BH oberhalb sichtbar.

SL1 50m 65°: Rechts aufwärts in Gras und Schnee, 4 BH, BH Stand.

SL2, 50m, M5/75°: Kurze, steile Verschneidung rechts („Pillar…“, BH, M5) dann Tanne, Grasposter (75°, hier parallel zu „Direkteinstieg Alte Nord…“) und etwas links halten leichter zu Stand an 2 SU in kleinem Schneefeld.

SL3, 40m 70°, Graspolsterwand zunächst gerade, dann links und Stufe zu Stand bei 2H unter Felswulst

SL4, 40m M6, V und 80°: Im immer steiler werdenden Gras (alter Verhauer-H? mit Rückzugs-Karabiner??) bis zu senkrechter Felsstufe. Hier 5m vornehmlich Fels und an Grasposter nach links hangeln (V, M6). Weiter über geneigteres Gras (70°) zu BH Stand einer …mutmaßlichen Sussmann-Erschließung?

SL5, 60m, 50-70°, M3: Rampe nach rechts folgen, BH nach 15m (Sussmann?), H nach 30 (evtl. ZS), Stand bei Baum oder in Scharte rechts.

SL6, 20m, IV, anhaltend M4: Aus der Scharte nach rechts um Kante in die Nordwand von Turm 3, über steile Graspolster knapp rechts der Kante zu Abseilstand (2BH) und von dort südseitig Abseilen (25m).

Abstieg/Abseilen am schnellsten durch die NO-Schlucht – sonst gut das Depot planen oder Gegenanstieg. Zum Wandfuß.

#7 „The Pillar of Cold Beers” (245 m, M7-, E2+), Übersichtsbild

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

#8 zweiter Ostgratturm „Alte Nordwand“ mit direktem Einstieg (Bruder/Duenas 17.12.20 bis zum Grat), Bild B

200m, 4-5SL bis zum Grat, V; EB Breitmoser u. Gef. 1936, winterlich z.B. Geb. Sussmann, April 87

Fantastische, spannende Mixed-Tour: 1 SL bis ca. M6/Fels ca. IV-V/ 80° an Graspostern, Rest weniger anspruchsvoll, aber nicht langweilig.

SL1, 30m, M3-4, 70°: Felsiger Riss (Fr) Wulst (Hex grün), grasiger Riss und Polster

Stand an 2 BH („Squaw“?)

SL2, 60m, M4, 80°: Polster und Risse, gute Fr. gerade 20m hinauf, dann leichter Rinne links haltend zu Baum/Latsche (ZS bzw. Abseilen, hierher original von rechts); weiter über steilen Schnee zu Stand an gutem Köpfl rechts

L3, 40m M3-4/75°: Einige Meter über Rücken, dann Steilstufe links (Fr) und glatte Rinne zum Beginn des zentralen Risses (Fr). Den steilen, graspolsterigen Riss noch 10m aufwärs zu Stand auf Podest (1 alter, 2 neue H)

SL4, 61m, M6/Fels V/80+°: Den Riss einige Meter aufwärts zu altem H, dann den linken Ast im Fels steil, anspruchsvoll, ausgesetzt (V) hinauf (2 H, 2 Grashaken im Fels/Dreck und 2 alte H) zu ZS links auf Band (2 alte H, cam #3 versteckt in Riss bei unterem H), kurz rechts über Platte zu grasigem Riss (2 alte H, Grashaken im Fels, H) und diesem folgen bis zu markanter Schuppe, Die Schuppe hinaufhangeln (V, #2), kleines Dach links (Fr #1) und links tief kurz queren (H, Grashaken im Fels). Ab hier merklich flacher (70°) über Graspolster erst links, dann deutlich rechts über Rampe (Totem blau) zu Stand kurz unter dem grasigen Grat (alter H – entfernt…entfallen eher :-), 2 neue H)

Weiter über Ostgrat (im Sommer bis V) oder besser Abseilen: 60m zu Stand 3, 60m zu Latsche (Schlinge) unterhalb der Schneerinne, gute 60m zum Einstieg

#9 NO-Schlucht, EB Fuchs u. Gef. 1896, Übersichtsbild

200m, 2 SL II – III, sonst I – II/50° Schnee

Ziemlich spektakuläre Route bis zum engen Ende.

Bei wenig Schnee unten heikle Platte (BH) oder links steiles Gras (70°), in der Mitte mieser Mergel oder schöner Schnee, oben dann der Lichtblick am Ende des Tunnels.

Abstieg: Von der Scharte hinterm 3ten Ostgratturm südseitig nach Osten absteigen (siehe #1) oder die Schlucht abseilen (s.u.).

Wer mag geht weiter über Ostgrat oder Ostrinne zum Hauptgipfel, alternativ nimmt man das sonnige Südwandband unter die Eisen.

#10 NO-Schluchtturm „Früher war mehr Lametta…“ Bild C

EB Bruder/Quist Januar 2021

100m, 4 SL, M6/V. Im tiefen Kamin kann man mal richtig verklemmt sein – Gerät, Friend oder Faust ist nicht die Frage: Alles! Understatement in der unter-griffigen Verschneidung und zum Abschluss steile Wand mit auch-mal-Fels festhalten.

SL1: Bei wenig Schnee den markanten Kamin direkt 20m hinauf zu Klemmblock (M2-3), gemütlicher Stand am Block/Riss.

SL2, 20m, M6/V: Den Riss links hinauf (erst Gerätekopf oder Haue, dann Fels), sehr gut mit jedweden Friends zu sichern, #3 sinnvoll. Am Wulst, wo sich der Riss verliert in Gras und beherzt hinauf in gutmütige Rinne. Stand an gutem Köpfl.

SL3: 35m, M5/V: Die linke Verzweigungsverschneidung (alter Stand) zunächst einfach und grasig, bald ecklig und grausig-plattig an Untergriffen hinauf (2H, einer davon aus historischen Zeiten). Zum Schluss leichter über Graspolster zu mittelhalbgroßer Tanne.

SL4: 25m, M6: Aufschwung hinaufhangeln (fixer Grashaken), dann 4m links queren zu rechts geneigtem Riss. Diesen hinauf und über Wulst (SU, H, Handklemmer hilfreich) und Wand (guter Friend #0,5) bis Stand an 2H. Fortsetzung durch die Verschneidung noch Projektstatus.

#11 NO Schluchtturm „…heute hat’s mehr Bolt“ Bild C

EB Bruder/Stenvold 19.01.2022

180m, M6/V

Ja, es hat genau einen Bolt mehr als 01/2021: Der BH von Ralf Sussmanns „Black Magic“. Hilft, dass der Gurt schwer bleibt, man mag nicht mehr alle Friends verbauen – ein Gewinn, muss man sagen. Schönere Grasbobbel-Rissvariante unten, oben Querung zur exponierten Gratkante und weiter über den gar-nicht-so-leichten Grat zum Gipfel des Schluchtturms

SL1: 10m, M2-3: Bei mehr Schnee Einquerung von links kurz unterm Klemmblock, stand an selbigen/Riss.

SL2 50m, M6/V, expo: Wie bei „…Lametta“ den Riss hinauf zum Wulst. Dank gesprießtem Bolt kann und sollte man getrost cam #0,75 und #0,5 NICHT im Riss versenken. Am Wust hart links in die Platte hinaus (kleine, weit auseinanderliegene Polster) zu dem offensichtlichen Grasmobbelris (ca. 4m), besser nicht fallen – Pendelsturz in den Kaminschlund! Am Riss besagte Friends o.ä. versenken und ca. 10m hinauf, den Ausstieg ins leichtere Gelände hat ein entfernter H sowie ein blauer, gut versteckter Totem moralisch entschärft. An guter Latsche vorbei in 25m zur Tanne.

SL3: 40m, M6 und M4-5 expo: Wie bei „…Lametta“ übern Wulst (H, SU). Bei gutem Friend #0,5 links hinaus zur Gratkante (Geräte gut, Eisen weniger, man kann den abseilgeprüften Stand von #4b sehr lange klippen und wieder 2m zurück). Links der Kante für gut 10m exponiert, steil, aber ausreichend polsterig hinauf zu Absatz und Stand an 2 H.

SL4: Weiter rechts der Kante über Aufschwung (Friend, M5) und leichter zu weiterem Aufschwung. Diesen eher links und steil, aber mit Polster hinauf (M4). An guter Latsche vorbei flacher zum Turmgipfel.

Abseilen über #4 oder anders oder weiter am Latschengrat.

#12 Hauptgipfel Nordwand „Black Magic“ (345 m, M7, E4-);Übersichtsbild

Erstbegehung 26.01.2022 Ralf Sussmann/Martin Krause nach Vorarbeiten am 14.01.2022

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

#13 NO-Schluchtturm „Hintermeiers Revanche – das kommt vom Segeln“, Bild C

EB Bruder/Akinbiyi am 02.01.2021.

200m, 4SL, M6/A0 mit Stelle A1 (AF durch Leo, gut M7)

Super-lässige und -fordernde Steilstgraskletterei bis 90° und felslastiger Schlüsselpassage.

SL1: 20m, M2/60°: Vorbau zu Baum, Schnee und Fels

SL2: 53m, M5, 1H + FK: Nach einigen Metern gerade hinauf geht’s schlecht gesichert (nämlich nur an den Eisgeräten) um die Ecke, wo beste Graspolster und bald auch gute Sicherungsmöglichkeiten warten. Stand an 3 H

SL3: 57m, M6 und A0/A1: 3 H und ein Grashaken. Vom Stand die aufsteilende Wand an zunächst guten, dann immer dünner werdenden Graspolstern hinauf. Am Wust nach rechts aufwärts und zu massivem Grasposter rechts. Bei Grashaken über den Wulst und weiter die sich zurücklegende Wand zu Stand an Köpfl (240cm Schlinge oder Seil, abspannen mit Cam #0,5 oder #2)

SL4+5, 70m, M4/IV: Kleiner Umweg über hübsche Verschneidung oder direkt zum kaminigen Auslauf des markanten Trichters. Hier einige griffig/klemmige Meter anstrengend steil, dann im Flow durch’s gutmütige Grasposterfinish zu Stand an dicker Latsche am Grat.

Der Weiterweg am Grat sieht nach Latschenhangeln aus, daher habe ich uns und würde jedem anderen das Abseilen nahelegen (60m zu Abseilstand an H+Köpfl, dann gute 60m in die Rinne hinab (alternativ ZS in „Zauberertanz“)

#14 Einfacher Nordwanddurchstieg „Tripp für’n Solo-Trip”, Bild D

EB: Vermutlich ein prähistorischer Gamsjäger auf der Jagd nach der Gams. Womit auch der Allererstbegeher klar wäre: Die Gams. Sonst u.a.: Bruder, 9.2.2018.

Tatsächlich dürfte es sich (mit der einfachsten Variante ganz rechts und oben direkter zum Gipfel) um den „Alten Nordwandweg“ (Diestel, Übel, 1896/III) handeln. Die direkte Variante („…/Sinn(los“) könnte dann „Bauridel/König“ (1905, IV) sein.

Bei viel Schnee ist der Einstieg aufs Erste sowie der Übergang auf die nächsten beiden Schneefelder kurz M2-3. Bei wenig Schnee durchaus anseil-würdig. Der Mittelbau an der niedrigsten Stelle ist immerhin M4: gutmütige Grasposter mit historischem H, etwas heikel zu den Latschen und BH-Stand der „Herbstzeitlose“. Der Abschnitt kann durch Abstieg nach rechts (50m/15hm), Aufstieg durch die „Abstiegsrinne“ und wieder Abstieg vor oder besser hinter dem Pfeiler der „Herbstzeitlosen“ entschärft werden. Leicht absteigend zur Vorgipfel-Gratscharte und ums Eck in die Rinne dahinter („Marihuanabuam“). Hier findet sich im Sommer eine Steilstufe (III) mit BH, bei guter Schneelage war davon nichts zu sehen. Links haltend in der Rinne zwischen Gipfel- und Vorgipfelplatte zum „Blitzableiter“. Dort ist kurz M4 angesagt, oder eben Blitzableiter-Hangeln (Crashpad liegt meist vor Ort).

Einstiegsalternative ist die markante, zentrale Vorbaurampe (siehe#14, M2-3)

#15 „Black Friday – Rabatt auf alle Risse“ (Vorbau links „Hitzefrei“ und unterster, linker Teil der Vorgipfelplatte zu deren Ostgrat), Übersichtsbild

EB Bruder/Arkinbiyi 30.11.2020

170m, M5 und VI

SL1, 20m M5: Start knapp rechts der linken Kante von Sektor „Hitzefrei“ bei Überhang. Rechts Riss ca. 15 m hinauf, zum Schluss einige m rechthalten (H belassen) zu Stand auf Graspolster bei BH von „Gar net so Schwar“. Bei viel Schnee deutlich kürzer und ohne Überhang.

SL2, 50m, M5: Über eine markante Rampe von Graspolstern 25m rechts aufwärts (BH von Sommertour, Latsche 6x20mm und Normlatsche, dazu 2x Icepitons und Fr’s), dann 10m gerade hinauf über weiter auseinanderliegende Polster zu großer Latsche (H belassen) und weitere 10m durchs Unterholz mit kurzem Aufschwung zu Stand auf breitem Band bei Baum. Stellen M5, pumpig-lumpiges Latschengehangel, meist leichter.

SL3: 20m auf dem Band nach rechts zu Tanne gehen.

SL4, 55m, ca. VI und M5: Gut 25m gerade über geneigte Platten und Risse zu markanten Doppelriss, M3 – hier große SU. Den linken, betont senkrechten Schulterriss 10m hinauf (2H belassen, dazu Fr #0,75 und Klemmstein – besser ohne Steigeisen und Handschuhe!). Weitere 15m im flacher werdenden Riss (H) bis zu Stand bei „Guckloch“ (H, SU, Keile). Fels V-VII im OhWeh (je nach Schrubbtechnik und Einstellung, bitte selbst beurteilen), oben raus noch M4-5.

SL5, 25m: Links über Latsche (gerade oder rechts geht sicher auch) einige m aufwärts zu ausgesetztem Grat. Diesen ca. 15m rechts aufwärts bis SU, hier sind wir nicht mehr links bei altem H hinter die Plattentafel zum oberen Band, sondern rechts runter zum Band und Stand 4 von „Wintertagtraum“ – Zeitbudget schon überreizt – ca. M3, expo.

Abseilen über „Wintertagtraum/Marihuanabuam“

Alternativ weiter über „Wintertagtraum“ oder klassisch links davon (#9) zur Schrägrampe unter der Vorgipfel-Abschlussplatte und je nach Gusto z.G.

#16 Kombination aus „Schicht im Schacht“ mit Weiterweg über neue SL „Kurz, aber dünn“ und weiter zur „Marihuanabuam“, Übersichtsbild

Als Mixedtour Bruder/Brand am 19.12.2021

SL1+2, 70m: Plattenbalanceakt (im günstigen Fall mit Eisfleckl garniert) mit einem freien, 20m Grasnarben-/Steilschneefinish machen Laune und ziemlich warm: fühlt sich nach M6 an.

Stand an Friends in Höhlenspalt, der Stimmung halber und weil so schön horizontal.

SL2: Es folgen noch 15 steile Meter über eisglassierte Rampe mit noch einem Grasnarbenfinish (M5, 80°; Cam #2 und 2 Grashaken) und das Schneefeld zum Stand der „Marihuanabuam“.

Alternativ leichter über #5 oder auch zu SL4 von #6.

#17„Wintertagtraum“, Übersichtsbild

EB Ralf Sussmann u. Gef. am 23.01.2020 nach Vorarbeiten

380 m, 11 SL, M6, „Türmchenvariante“ M7

https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Wintertagtraum_gesamt_1.pdf

#18 Klassischer Kamin, Bild D

E: Es handelt sich wohl um den unteren Teil des „Grießlweg“ (III), mixed u.a. Bruder/Duenas am 24.02.2019,

SL1, 30m, M4: Klassisch im tiefen Kamin, zum Schluss links raus und Stand am Band links bei Baum

SL2: 40m, M3: Weiter etwas links der „Wintertagtraum“ durch steile Rinne zur Band-Rampe und diese rechts raus.

 #19 „Marihuanabuam“, Stadler-Führer

SL1+2: Riss aus klassischer Zeit (alte H), ganz nett mit Geräten (M5-6)

SL4: Die Graspolster machen mit Eisen sicher mehr Spass als mit Kletterschuhen (M4)

SL5 und 7 hab‘ ich noch nicht mit Geräten probiert (relativ leicht umgehbar)

Rest gängig oder um-gängig über #5.

https://www.stadler-markus.de/bergliteratur/buch/bayerische-alpen-band-3-kletterfuehrer-bayrischzell-bis-benediktbeuern.html

 #20 „Direkte Nordwand (Winterroute)“

EB Ralf Sussmann u. Gef., 07.02.2019 nach Vorarbeiten

360m, 9SL, M7/WI5

https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Direkte_Nordwand_gesamt_3.pdf

SL 7 wurde von D. Bruder schon 2018 mit klassischer Sicherung zum Beginn der Grasposterrampe geklettert (ca. 5-7m; M6/A1). Die SL 1 und 2 wurde wenige Wochen nach der Erstehung vom gleichen Typ ohne Zwischenbohrhaken mit selbst angebrachten klassischen Sicherungsmitteln frei geklettert (viel Eis, WI5, M6); desgleichen die 7te SL (M7).

#21 Vorbau links „Einsteigerrinne“, Übersichtsbild

Bruder/Wagner 10.12.2017

1 SL steiler Schnee und Gras bis 75° am linken Rand von „Glasperlenspiel“ und ums Eck zum Sektor „Gleitzeit“. Die erste SL von „White…“ (2BH) verläuft ähnlich, mutmaßlich etwas weiter rechts startend.

#22 „White Magic“ (380 m, M7+, E2+)¸ Übersichtsbild

Erstbegehung 18.02.2021 nach zweitägigen Vorarbeiten von Ralf Sussmann und Martin Krause

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

#23 „Schottisch Dahoam“, Bild E

EB Bruder/Brand 02.2016

150m+Schneerampe, M6+, 90°

SL1+2, 70m: Einstieg bei Schneerampe im „Glasperlenspiel“. 20 m über kurzen Eisfall und Grasnarbenwulst (80°) zu Band, Standmöglichkeit an Baum oder BH. Nach rechts 10m aufwärts über Graspolster zu Schneefeld und dieses 20m bis zu seinem rechten Ende queren. Hier nochmal einige Meter bis 70°, dann rechts raus zur zentralen Vorbaurampe, Stand im Fels.

SL3, 40m: Die Rampe im 45° Schnee aufwärts, bis es steiler wird. Stand an SU.

SL4, 30m, M5-6: nach links über Graspolster zu markantem Riss und dort hinauf (kurz annährend senkrecht) zu Latsche. In rechts-link-Schleife in leichterem Gelände zu Stand bei Baum.

SL5, M6+: leicht absteigen und queren (15m) zu markantem „Grashalbmond“. An dessen Ende (H) nach rechts zu massivem Grasposter (Mantle) und weiter über Grasposter zu Latsche und leichter werdend zu Stand an Baumgruppe.

#24 „Klassiker“, Bild F

300m, M5+, EB unbekannt, als Mixedtour Bruder/Brunnthaler 03.2016

Einstieg über die zentrale Vorbaurampe (120m, M2-3) und das Schneefeld (Stand bei Baum)

SL1, 35m, M5+: über Platten hinauf, bis man vom Wulst nach links abgedrängt wird. Knifflige Stelle M5+ zu kleiner Nische (Stand, alter H).

SL2, 45m, M4-5 und 70°: Links aus der Nische aufwärts zu Faustriss. Den grasigen Riss hinauf und weiter über Steilgras und Schneefeld rechts haltend, Stand an Baum.

SL3, 40m, M3: Durch gutmütige Graspolsterwand hinauf zur Rinne und wenige Meter rechts zum westlichen Fußpunkt der Vorgipfelplatte.

SL4+5, 60m: einen der unten beschriebenen Ausstiege ab „Gipfelwiese“

#25 „Straightforward links“, Bild G

180m, M5, EB: Bruder/Quist (SL1, 2) am 16.12 und Bruder/Brand (SL3, 4) am 19.12.2021

SL1 + 2: 80m, M5. Wo die Vorbaurampe aufsteilt, Stand an Baum. Von dort gerade aufwärts über Graspolster (alter H zu Beginn), Aufschwung (H, Klemmblock, Latsche) zu Stand von #13. Leicht links markanter, grasiger Riss (guter H bei Aufschwung) und weiter über geneigtere Graspolsterplatten zu BH-Stand rechts an Rippe. Von hier leicht etwa 10m die Rinne hinabsteigen zu BH-Stand von #16b an der dahinterliegenden Schichtplatte.

SL3: 50m, 2 kurze Stellen M6: Vom Stand etwa 10m die Rinne hinab, ggf. BH-Stand von #12b. Rechts über leichteres Gelände unter massiven Grasüberhang (guter cam #1, #0,5). Weiter in Gras und strukturiertem Fels zu Wulst, diesen nach links unterlaufen (massive SU) und an Graspostern überwinden. Weitere 15m bei abnehmenden Schwierigkeiten zu Schneefeld und Baum unter dem Pfeiler der „Herbstzeitlosen“. Die Boltline links (#12b) lässt man stehts 2-5m links liegen.

SL4, 50m, M4: Linkerhand durch Verschneidung (Cams) und Steilgras/-schnee am massigen Pfeiler („Herbstzeitlose“) vorbei und zum einzelnen Bolt am rechten Fußpunkt der Vorgipfelschichtplatte.

Zumindest der Anfang scheint deckungsgleich mit SL8 von #12b, danach wahrscheinlich, später sicher etwas bzw. deutlich weiter links. BH waren keine zu sehen (evtl. Fehler im Erwartungsmanagement;). Weiterweg über eine der Ausstiegsvarianten oder über Abstiegsrinne hinab.

#26 „Straightforward rechts“, Bild G

150m, M6/A1 EB Bruder/Quist am 23.12.2021

Unten genussreiches Gras bei leidlicher Sicherung, schwerere Stellen im Fels absicherbar. Mittelbau auf #16a (ok, muss da jetzt noch ne Variante her? Mal gucken), oben rassiges Rissfinish. Die Route bleibt immer etwas oder einiges rechts von #15 – nomen est omen.

SL1+2, 80m, M4-5: Einstieg einige m tiefer als #15 bei großer SU. Gras mit kurzen Felsstellen bis 80°, 1H, Zwischenstand an SU (Fädler erforderlich) oder Hex/Cam. Stand auf Rippe an BH.

SL3, 50m, 75° und IV-V: Durch Rinne und Schwachstelle im Fels (3BH, #16b) über den Mittelbau zu Schneefeld und Stand bei Baum.

SL4, 20m, M6 mit Stelle A1: Über Untergriffschuppen zum offensichtlichen, feinen Grasriss in der Platte links der Herbstzeitlosen. Fixer Grashaken über der Schlüsselstelle in 5m Höhe, weiterer guter Profil-H auf 8m. Wo der Riss sich in der Platte verliert, sehr weiter Hangelzug und Mantle nach recht zu großem Graspolster und rechtshaltend über Gras zum Stand in Nische bei Klemmblock mit Schlinge.

Abstieg: 20m Abseilen zurück zum Schneefeld und beliebig weiter oder über Abstiegsrinne absteigen.

Fortsetzung über „Herbstzeitlose“ zumindest denkbar (Fels 7+ im Stadler-Führer).

#27 Vorbau rechts „Legal high – nicht grasfrei“, Bild F

220m, M6+, EB Bruder/Brand am 18.02.2018

Die begeisternde, klettertechnisch und moralisch herausfordernde, anhaltende Rissverschneidung ist das Herzstück der Route. Erstbegehung bei verhältnismäßig sehr gutem Firn/Eisauflage. Der Weiterweg am Mittelbau ist nicht unbedingt logisch, war aber noch auf der to-do Liste.

SL1, 50m, M5+/85°: 20m auf SL4 von #13, bis man links über Kamin-Überhang das markante Schneeband erreicht (unbedingt solider Grashaken, um Kingswing bei Nachsteigersturz zu vermeiden, vermutlich findet sich jetzt auch ein oder 2 BH am Weg). Das Band 25m nach rechts gehen zu steiler, grasiger Rissverschneidung zwischen neuen „Peterchens Mondfahrt“ und „Herbstzeitlose“. Stand im Fels oder kurz zuvor den von „Peterchens Mondfahrt“ nutzen.

SL2, 50m, M6+: Die Anhaltend steile Rissverscheidung 15m hinnauf (H), dann weiter bei nachlassender Neigung, dafür plattiger hinauf zu Dachl. An Grasnaben hinauf und weiter über gängige Grasposter zu Stand bei Baumgruppe.

SL3, 50m M3 und 70°: Nach Abstieg nach links über die Rinne hinter der Vorbauplatte zum großen, zentralen Schneefeld Einstieg in die glatten Platten am linken Rand der Verflachung (20m, M3, bei schlechten Bedingungen evtl. deutlich heikler). Weiter linkerhand über steile Schneerinne (bis 70°) auf dreieckiges Schneefeld und zu Stand bei Normtanne (10cm).

SL 4+5, 70m, M2 und 50°: Über kurze Stufe (M2) zum Grastrichter unter der Vorgipfelpatte und die Rinne unterhalb von links nach rechts hinauf zu BH am rechten Plattenfußpunkt.

Über eine der Austiegsvarianten z.G. oder hinab über „Abstiegsrinne“

#28“Crack´n Turf Line“, 310m, M7-, E3-; Übersichtsbild

EB 26.04.2021 von Ralf Sussmann und Martin Krause nach Vorarbeiten am 21.04.2021

Info unter https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Mixed.htm

#29 Rampenrinne rechter Vorbau, Bild E, F, H

120m, M5-6, EB (mir) unbekannt: erscheint jedoch eine logische, klassische Linie: in der Verschneidung zu Beginn und auch mal in der zentralen Rinne je ein alter H. Sie kreuzt diverse BH-Touren, als Mixedtour im Winter: „Bruder/Sinn(los)“ 03.2016

SL1: 40m, M5-6: Die NW-Verschneidung bis zum ersten H ca. 15m hinauf, dann links queren auf der nur angedeuteten Rampe. Nach weiteren etwa 15m findet man einen ersten BH, 10m später einen BH-Stand.

SL2+3, 80m, M5, dann leichter: Die ausgeprägte Rampen-Rinne hinauf, zu Beginn linkerhand BH, Selbstbau-Zwischenstand. Oben raus grasiger und gängiger zu Stand an Baum.

Weiterweg:

Wir sind an der niedrigsten Stelle des Mittelbaus hinauf (Graspolster, plattige Querung nach links, dann das Schneefeld nach links gequert, die Rampe nach rechts zur Gipfelwiese und über das Felsfenster ausgestiegen. Sollte bis Schneefeldquerung der „Bauriedl/König“ Variante (1905, IV) zu „Alte Nordwand“ entsprechen (u.a. winterlich im April 1987: R. u. G. Sussmann)

 #30 „NW-Verschneidung“, Bild H

EB (mir) unbekannt, als Mixedtour: Bruder/Brand, 23.3.2018

2 lässige, recht eislastige Mixedlängen in der nicht zu verfehlenden Verschneidung/Kamin. Bastelarbeit an den Ständen erforderlich.

SL1, 4m: Bis 85°/M4-5 2H (alt) +Grashaken u. Schraube

SL2 ca. 55m bei M5-6/80° (Schrauben, Keile, Friends, Grashaken)

Weiter über steilen Schnee auf das Schneefeld über der Wand und beliebig weiter oder Abstieg/Abseilen.

Klassische Ausstiege ab „Gipfelwiese“:

Vom westl. Fußpunkt der Vorgipfelplatte gibt es mindestens 4 ½ Möglichkeiten zum Gipfel:

A1, 45+15m, M4: Einige Meter einfach (M2) rechtshaltend hinauf, dann in eine steile, schmale, grasige Rinne links vom tiefen Kamin hinauf zu Absatz (75°). Weiter an Hauenriss (M4) und Blockgelände zu Schneesattel hinter dem Vorgipfel (ZS im Fels möglich). Hier rechts direkt in die Scharte des Rippchens (3m, M4), oder einige Meter weiter und von links den Rippengipfel ersteigend und „hinten rum“ zur Scharte (10m, M3-4, Seilzug!). Von der Scharte wenige m hinab zu BH beim Blitzableiter 10m unterm Gipfelkreuz (Stand bei BH). Am Blitzableiter einige Meter aufwärts (M4), dann gerade, links oder rechts zum Gipfel (M2-3).

A2: Statt die grasige Steilrinne weiter rechts in den tiefen Kamin und diesen hoch zu Absatz. Weiter wie A1.

B: Statt in den Kamin, weiter rechts zu kurzem Überhang (M4) und direkt die Rinne zum Blitzableiter hoch.

C: noch weiter rechts zu Felsfenster (M4). Südseitig 2-3m hinab auf das Band des Normalwegs. Über den Kamin (glatte II) des Normalwegs z.G.

D: Über die „Gipfelwiese“ absteigen und nach W queren, bis man über Steilschnee und Gras zum Normalweg aufsteigen kann (60-70°). Man erreicht diesen, wo er nordseitig quert. Links zum Gipfel, rechts geht’s hinab zum Plankensteinsattel.

Abstieg von Türmen und Gipfel:

Vom Ostgratturm 1 seilt man vorteilhaft über „Grasmobbel…“ ab. Mit 60m Seilen kann man den 2ten Stand auslassen und direkt und ohne queren zur Tanne (Schlinge) von #2 bzw. #4 gelangen, dann ist man auf 3 mal unten.

An Turm 2 bzw. 3 kann man über „…Eisbock“ und „Pillar…“ abseilen. Schneller ist vermutlich der Schluchtabstieg (wer’s sich zutraut und drauf hat)

Vom Hauptgipfel gibt es – je nach Gusto, Zeit und Nerven – verschiede Möglichkeiten, aus der Nordwand zurück zum Einstieg und zum Abschlussbier zu kommen. Mit maximal 1x Abseilen (meist reichen 25-30m) und einigem Hin und Her im steilen Schnee kommt man von jedem Punkt der Nordwandrouten relativ einfach zum Wandfuß. Latürnich sind die Hänge und Rinnen steil und ggf. lawinengefährdet – bei kritischer Lange sollte man sowieso drüber nachdenken, ob die Sofa-Nordwand nicht die sicherer Alternative ist. Bei tiefem Pulver ist der (ungespurte) Abstieg durch die Flachstücke/Gegenanstiege recht mühselig.

Auch der Südabstieg kann bei Sonne/Wärme kritisch werden – Wer vorher nachdenkt, ist nicht erst hinterher schlauer.

Für Ski- und Sonnenauf- oder untergangsfans kann ich noch den Verdon-Ansatz mit „Descent first“ anbieten: Über die Plankenstein-Reiben zum Plankensteinsattel. Eigentlich ne feine Optimierung für extreme senile Bettflüchtige, hab ich mal „zum Gucken“ praktiziert.

Steil und Schneeig

Der schnellste Abstieg ist bei üblicher (stabiler!) Schneelage und gutem Orientierungssinn über die Bänder, Rinnen und Schneefelder der Wand – mit verschiedenen Varianten, je nach Zielpunkt:

Vom Gipfelkreuz oder Wandbuch min. 30m abseilen zur Gipfelwiese und die Abstiegsrinne nach W hinab zu Abstiegswiese unter der BW-Hütte. Hierher auch über den Normalweg (Gipfelkamin nach S 15m abseilen, 20 m auf Band hinab und hinauf zur Scharte, Querung Nordwestseitig zur Westrinne und diese hinab (50m II) oder auch Abseilen (BH). Vom Sattel nach rechts (W) absteigen zur Bergwachthütte und die Abstiegswiese (bis 45°) hinab. Hier mehrere Möglichkeiten (Richtungsangaben im Bewegungssinne):

  1. 2x 50m oder 4x 25m Abseilen vom Ausstiegsbaum der Bruder/Sinnlos (BH der Sommerrouten nutzend)
  2. Den Vorbau überschreiten und zum zentralen Schneefeld hinab (evtl. kurzes Stück abseilen an Baum oder BH-Stand). Linkshaltend (W) zur zentralen Vorbaurampe und diese hinab zum Wandfuß. Die ersten, steileren25m seilt man vorteilhaft man von Schlinge an Felskopf ab, dann nur noch steiler Schnee.
  3. Wie b. aber das zentrale Schneefeld nach O/rechts absteigen zum Stand der 2ten Länge der „Marihuanabuam“ (Baum mit Schlinge und Biner). Mit 60m-Doppelseil reichts bei viel Schnee, sonst auch ZS in der Route nach etwa 30m. Die BH weiter oben sind natürlich normgerechter aber ungünstiger.

Sonnenspaziergang

Vom Abseil-BH am Gipfel/Ausstieg des Normalwegs kann man auch direkt unter die S-Wand abseilen („alte Südwand“, knapp 60m oder über die 2 Stände: am Tiefpunkt des Bands und 20m tiefer). Die Südseite nach Osten an den Fuß des Ostgrats über z.T. steile Schneefelder absteigen. Dann auf dem Wanderweg zurück unter die Nordseite. Meist zeitlich eher ungünstig (weit, teilw. flach und ggf. Gegenanstieg zum Depot).

Spektakulär-Schluchtln:

Vom Gipfel wie beim Sonnenspaziergang 50-60m nach Süden abseilen und nahe der Wand entlang nach links (O) zur tiefen Scharte zwischen Hauptturm und 3tem Turm. Hierher auch direkt von Turm 3 (Abseilen nordseitig) oder per Gegenanstieg aus der Scharte Turm 2/3.

Aus der Scharte nordseitig 20m von Busch in die Schlucht abseilen – den Busch muss man ausgraben oder eine Alternative auftreiben. Die Rinne etwa 100m/bis 50° absteigen bis zu BH-Stand rechts am Fuß der Nordwand des 3ten Turms (Bei wenig Schnee seilt man die kurzen Stufen unterhalb des riesigen Klemmsteins von Köpflschlinge aus in 45m zum BH-Stand. Oberhalb gibt es noch ein solide wirkendendes Köpfl ohne Schlinge. Vorsicht, die Felsqualität ist der Umgebung entsprechend teilweise unterirdisch! Vom BH-Stand kommt man mit 50-60m Abseilen ins Blockfeld am Auslauf der Schucht, mit 50m Vollseil reichts knapp (nicht) von der Tanne, die 20m tiefer steht.

 

Bilder/Topos

Bild AA

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Bild G

Bild H

Allen a Gaudi wünsch‘ i und unfallfreies hackln, egal ob A(benteuer) oder B(olts)!

David Bruder, Anno Domini MMXXII