Im Zuge des europäischen Einigungsprozesses wurde jetzt vom europäischen Parlament in Abstimmung mit den nationalen Kletterverbänden beschlossen, die Standards in europäischen Klettergebieten anzupassen. Das betrifft die Absicherung, die Bewertung und natürlich auch die Kennzeichnung vor Ort.

Die neue Bewertung wird sich wohl an der UIAA-Skala anlehnen, aber auch die bereits im Sportklettern übliche französische Skala ist dafür im Gespräch. Bei letztere Skala sollen aber die Buchstaben, wegen der schlechteren Lesbarkeit gegen einfache Symbole getauscht werden. So würde z. B. aus einer „6c+“ eine „6++“.

Der Abstand zwischen den einzelnen Sicherungspunkten sieht einen Abstand von 1,5 Meter, gemäß der EN 12572-1:2015,  in den europäischen Klettergebieten vor. Die Übertragung der Norm, die ursprünglich nur für das Klettern an künstlichen Kletterwänden verwendet wurde, auf den natürlichen Fels dürfte den Umstieg und Akzeptanz der in der Halle kletternden Sportler deutlich erhöhen.

Bevor Standards flächendeckend eingeführt werden, soll es in einigen Klettergebieten zu Pilotprojekte geben. Dafür sollen in Deutschland beispielsweise der Weißenstein im Nördlichen Frankenjura und die Felsen um die Johanniswacht in der Sächsischen Schweiz oder in Österreich das Klettergebiet Peilstein entsprechend der Norm angepasst werden. Um Protesten heimischer Kletterer zu vermeiden, sollen die alten Schwierigkeitsangaben ein Zeit lang zusätzlich in Klammern angeben werden. Auch werden alle ergänzten Haken rot markiert.

Um  das großflächige Entfernen von Haken in Südfrankreich oder auch Kalymnos zu vermeiden, wird im Ausnahmefall auch ein Abstand von unter 1,5 Metern akzeptiert.

Foto; (c) Jens Maschke