Am 28. September 2010 verunglückte Kurt Albert am „Höhenglücksklettersteig“ tödlich. Offensichtlich lag die der Sicherung dienende Bandschlinge ungünstig im Schnapper eines unverschraubten Karabiners. Ein Klettersteigset hatte Kurt nicht mit. Als er sich in die Selbstsicherung setzte, um zu fotografieren, öffnete die Schlinge den Karabinerschnapper und hängte sich aus. Kurt stürzte daraufhin 18 Meter, an der vermutlich höchsten Stelle des Höhenglücksteiges, dem „Scharfen Eck“, tödlich ab…

Anlässlich dieses, seinem 10. Todestag, erscheint eine Biographie „Kurt Albert frei denken – frei klettern – frei sein“ von Tom Dauer beim Tyrolia-Verlag. Zu bestellen beim Tyrolia-Verlag oder natürlich auch über uns.

Tom Dauer: „Kurt Albert frei denken – frei klettern – frei sein“
336 Seiten, 107 farbige und 36 sw. Abb.; 15 x 22,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag; Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2020; ISBN 978-3-7022-3874-2; € 29,95
Auch als E-Book erhältlich: ISBN 978-3-7022-3897-1, € 24,99

Der Autor TOM DAUER, geb. 1969, fühlt sich Kurt Albert vielfach verbunden. Der Literatur- und Politikwissenschafter und Absolvent der Deutschen Journalistenschule schrieb u. a. ein Buch über Reinhard Karl, dessen Texte auch Kurt Albert bewunderte. Für sein Standardwerk „Cerro Torre – Mythos Patagonien“ lebte er über ein Jahr ebendort und teilte mit Kurt Albert wochenlang eine Holzhütte im Basislager des Fitz Roy. Als Alpinist, Autor und Filmemacher ist und bleibt er unabhängig – ein Ideal, das er mit Kurt Albert teilt.

Persönliche Erinnerungen:

Kurt Albert, das waren für mich bunte spektakuläre Bilder vom Klettern rund um den Globus, verbunden mit all dem coolen Sachen, die man mit dem Sportklettern verband. Später dann die Bilder, Vorträge und Filme von seine Expeditionen zu Big Walls in der Antarktis, nach Patagonien, Grönland, Madagaskar, Venezuela und Baffin Island mit Wolfgang Güllich, Stefan Glowacz, Bernd Arnold und Holger Heuber.

Unvergessen die Szenen mit ihm in dem  Film „Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima“. Ein Versuch eine Wand am Roraima-Tepuis zu durchsteigen scheiterte, auch wetterbedingt auf halber Höhe. Erst nach dem Unfalltod Kurts, gelingt es Stefan Glowacz und Holger Heuber,  schließlich zu zweit, das Gipfelplateau zu erklettern. Ein sehr emotionaler Film, es lässt keinem Kletterer kalt, vor allem als Kurt das Lied von Reinhard Mey „Gute Nacht Freunde. Es wird Zeit für mich zu gehen“ anstimmt…

Das erstmal persönlich begegnet bin ich Kurt in Streitberg, wobei dies nicht direkt ersichtlich war. Das einzig was ich erst sah, waren zwei zappelnde Beine, welche aus der Beifahrertür eines VW-Golfes ragten und dann in selbigen verschwanden. Wenig später tauchte dann auf der Fahrerseite der komplette Kurt auf. Als wir ihn ansprachen, meinte er nur, dass Schloss auf der Fahrerseite wäre kaputt. Auf die Idee es zu reparieren, ist er wohl nicht gekommen…

Später haben wir in öfter in der Kletterhalle Magnesia gesehen, wo er begeistert „seinen Groupies“ von den erlebten Abenteuern erzählte.

Als die Nachricht von seinem Unglück kam, konnte ich es nicht fassen. Am „Höhenglück“-Klettersteig verunglückt, so ein erfahrener Alpinist und Kletterer?! Mittlerweile weiß ich, leider auch aus eigener Erfahrung, das diese Art „Leichtsinnsunfälle“ gar nicht so selten sind. Noch schlimmer war es, als dann die Nachricht von seinem Tod kam.

Für mich war Kurt der Inbegriff der neuzeitlichen „Freikletterns“. Selbst im „Osten“ groß geworden, wurde man mit dem Freiklettern groß, aber es fehlte das Coole, das unverkrampft Lockere. So waren die Bilder und dann Filme von Kurts Begehungen und Expeditionen exotisch und einfach „lässig“.

Kurt, wir vermissen dich!

Alma