Schon letztes Jahr im Juli haben wir über  Auswüchse des Kletterns und Boulderns als Trendsportart berichtet, jetzt häufen sich immer mehr Meldungen über Missstände bei der Ausübung unseres Lieblingssportes. Sicherlich gibt es schon, seit Beginn des Sportkletterzeitalters in den 1980er Jahren immer wieder Probleme, mit den teilweise daraus resultierenden Felssperrungen, aber der derzeitige Trend macht uns Angst. Immer mehr Freizeit- und Kletterwillige stürmen in die Gebirge, sicherlich auch durch die pandemiebedingten Reisebeschränkungen. Es werden Zufahrten zugeparkt, Lagerplätze an den Wandfüssen zugemüllt und in den versteckteren Ecken zugesch…. Es ist das pure Konsumentenverhalten, was da in die Bergwelt getragen wird. Gerade im Frühjahr bedarf es einen sensiblen Umgang mit und in der Natu, da eine Störung der jetzt brütenden Vögel vermieden werden sollte.

Nun drohen die zuständigen Behörden erstmals in Deutschland ein ganzes Klettergebiet wegen Überfüllung und den damit verbundenen Probleme zu sperren. So meldet die örtliche IG Klettern Donautal / Zollernalb e.V. die drohende Sperrung des Donautals).

Auch im Klettergebiet „Nördlicher Frankenjura“ gibt es immer mehr Problem. So meldet die örtliche IG Klettern Probleme am Moritzer Turm. Wegen ähnlichen Problemen darf  an der Östlichen Förstelsteinkette bis 30. September 2021 nicht mehr geklettert werden. In der Nähe von Gößweinstein wurde auch schon das Kletterziel „Frankenwohnheim“ aus ähnlichen Gründen dauerhaft gesperrt.

Bitte beachtet immer die Auswirkungen eures Handelns!

  • Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad sind mehr als nur eine Alternative
  • Parkt immer so, dass es keine Probleme mit Anwohnern bzw. Anliegern kommt. Wege sind keinesfalls zuzuparken, da es auch  Feuerwehrzufahrten sind.
  • Voll ist voll, sprich macht Euch schon vorher über Alternativziele Gedanken.
  • Informiert Euch, wenn ihr in „fremde“ Gebiete fahrt, über dortige Gegebenheiten und Probleme (z. B. drohende Felssperrungen)
  • Auch wenn es nicht immer leicht ist und man auf viel Ignoranz stößt. Sprecht Missstände vor Ort an.
  • Müll gehört wieder mitgenommen.
  • Kein wildes Campen!
  • Kein Klettern an gesperrten Felsbereichen!

Denkt immer daran, es geht um unsere liebste Freizeitbeschäftigung, die wir möglichst noch lange und ohne Schäden in der Natur ausüben möchten. 

Foto: (c) Jochen Hacker