Wie Am zurückliegenden Samstag, 18. Mai, ist Martin Feistl bei einem Bergunfall ums Leben gekommen. Der 27-jährige Spitzenbergsteiger aus Dießen am Ammersee kletterte solo an der Südwand der Scharnitzspitze im Wettersteingebirge und stürzte aus bislang unbekannten Gründen ab.

Laut Informationen der Polizei war der 27-Jährige Free Solo in der Spitzenstätter Route (VII, 270 m) unterwegs, als er gegen 12:25 Uhr in einem steilen und leicht überhängenden Bereich der Route den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Nach ca. 40 Metern freien Falls schlug er auf einem Felsband am Wandfuß auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde Martin Feistl in ein Altschneefeld geschleudert, auf dem er noch weitere 50 Meter abrutschte.

Erst im steinigen Bereich unterhalb des Schneefelds kam der tödlich verletzte Kletterer nach etwa 250 Metern zum Liegen. Er verstarb noch an der Unfallstelle, obwohl ein zufällig anwesendes Mitglied der Bergrettung sofort zu dem Abgestürzten abseilte. Ein alarmierter Polizeihubschrauber barg die Leiche.

Martin war uns über lange Jahre sehr verbunden. Martin Feistl gehörte in den letzten Jahren zu den besten deutschen Allround-Kletterern. Einen Namen machte er sich insbesondere mit Erstbegehungen und Wiederholungen schwieriger und anspruchsvoller Mehrseillängenrouten in Eis und Fels. Seine sicherlich herausragendste Leistung, wenn man bei der Fülle von anspruchsvollen Erstbegehungen überhaupt davon sprechen kann, war die Erstbegehung von „Stalingrad„, einer lange und schwierige Mixedlinie an der Grubenkarspitze im Karwendel, welche ihm zusammen mit David Bruder gelang.

Den Angehörigen und Freunden gilt unser tiefes Mitgefühl.