Da kann manch Jüngerer nur von Träumen. Die Krimiautorin Irmgard Braun klettert ihren zweiten glatten Neuner in diesem Jahr und das mit 66!
Lassen wir sie selbst zu Wort kommen: „Ein wunderbarer Urlaub in der Fränkischen Schweiz, und die fantastische „Doldy Bastler“ (9) an der Pottensteiner Wand ist geschafft. Und dann noch „Unplugged“ (9-) an der Schwarzen Wand.
Ich freue mich sehr, dass meine erste glatte Neun dieses Jahr in der Tarnschlucht keine Eintagsfliege war. Immerhin gehe ich auf die 70 zu.
Also Mut, liebe ältere Kletterer, glaubt bloß nicht, dass da gar nix mehr geht! Oder dass man dafür ein Asket sein muss und trainieren wie ein Verrückter.
Ich bin nicht dünn, trinke gern guten Wein – den Erfolg haben wir im Zweisterne-Restaurant „Essigbrätlein“ in Nürnberg gefeiert. Und Training? Nach einer OP am Handgelenk und längerer Schonzeit (2017) habe ich im Winter/Frühjahr 2017/2018 etwa zwei- bis dreimal pro Woche eine Stunde lang Blockier- Finger- und Körperkraft trainiert – und der Kraftzuwachs war deutlich spürbar. Danach bin ich fast nur noch an den Fels. Und habe vor allem für mich schwere Züge im Toprope versucht und wenig on sight geklettert.
Hier noch ein paar Details für Frankenjura-Experten:
Unplugged (9-) ging ganz schnell, einmal auschecken, das nächste Mal klettern. Diese Kratzertour ist mir eher leicht gefallen. Aber in der „Doldy Bastler“ (9) war die Crux ganz schön widerspenstig. Hab ewig an einem einzigen Move gebastelt (hab ihn sicher 20mal auf verschiedene Arten probiert), weil mir 2 cm Reichweite ins gute Loch fehlten. Ich erwischte bestenfalls die untere Kante und flutschte raus. Dann die Lösung: Den rechten Fuß mit Außenkante extrem hoch setzen. Was mich nicht wachsen ließ, aber nun erwischte ich die Unterkante des Lochs in einem günstigeren Winkel und konnte sie halten. Beim Herumprobieren hartnäckig sein hilft ungemein!“
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