Dem Belgier Siebe Vanhee gelang zusammen mit Max Didier, Ian Siadak eine neue Bigwall Route im Valle la Luz in Chile. Sie nannten die 16 Seillängen lange Route “Jardines de Piedras” (7b+/A2).

Ein Bericht von Siebe Vanhee: „Am Ende unseres Aufenthalts in Cochamó war unser Wunsch, eine noch jungfräuliche Wand zu durchsteigen groß. Das Valle la Luz in Chile (wo Capicua liegt) ist wild und voller Felsen. Max Didier, Ian Siadak und ich gingen am Cerro Capicua vorbei ins Tal und erkundeten einige Wände im Tal. Es dauerte nicht lange, bis wir entschieden hatten, dass der unbenannte und noch nicht bestiegene Gipfel nördlich von Capicua ein großartiges Ziel sein würde. Der Zustieg gestaltete sich als Schwierig aus dem Tal ging es ein paar Stunden durch dichten und vertikalen Dschungel und wir fanden das, was wir die japanischen Steingärten nannten. Eine beeindruckende 20 Quadratmeter große Plattform, umgeben von Wasserfällen, Wasserpfützen und Blumen. Es war einer der besten Biwakplätze, die wir drei je gesehen hatten. ⁠

Schon am nächsten Tag schafften wir es, in 16 Stunden die „Jardines de Piedras“, 7b + / A2, 16 Seillängen zu durchsteigen. Obwohl der Beginn der Wand einfach aussah, wechselten sich Absätze und Bänder mit interessanten vertikalen und technischen Klettereien ab. Bei der 4. Seillänge hatte ich von einer sehr dünnen Rissspur  zu kämpfen. Die ersten 30 Meter gingen bei Schwierigkeiten bis 7b+ alle frei, dafür waren die nächsten 30 Meter leider sehr schmutzig und steiler. Ichwar gezwungen künstlich zu klettern. Das Problem bei der A2-Stellen war das schwierige Platzieren des Equipments . In der Mitte der Wand wählten wir wir den dreigeteilten Hauptpfeiler, der uns zum Ausstieg der Wand führte. Diese „Kathedrale“ kletterten wir bis auf ein paar schmutzige und nasse Meter fast frei. Am Ende,  wo man denkt, dass das Klettern leichter wird und fast vorbei ist, gibt es noch 6 Steilstücke bis zum Gipfel. Dort war die 11. Seillänge eine der größten Herausforderungen  mit einigen Steilstücvken und einem steilen, schmutzigen Offwidth-Riss. Ein paar Plattenstellen erreichten wir dann den Gipfel.  Wir nannten die Route „Jardines de Piedras“ (Gärten des Felsens) und bezogen uns auf die Umgebung unseres Basislagers, die aussah wie ein typischer japanischer Steingärten. ⁠

Ein unglaubliches dreitägiges Abenteuer in guter Gesellschaft. Danke Max und Ian für diese Route!“