Nachdem Moritz Welt im vergangenen Jahr mit ´Der heilige Gral´ (11) und in diesem Jahr mit ´Demonstrating my style´ (11-/11) die beiden schwersten Routen am Kolosseum bei Burggaillenreuth abhaken konnte, wurde Moritz an seinem Lieblingsfels erstmalig als Routensanierer tätig.

Gemeinsam mit und unter Anleitung von Joshua Schulz sanierte der 17-Jährige in der Talseite des Felsens die Routen ´Nix wie Verdruss´ (8-), ´Das Schweigen der Lämmer´ (9-) sowie ´Orgasmatron´ (9-). Die Anstiege wurden Mitte der 1990er Jahre – wie damals oft üblich – mit nichtrostfreien Expansionsbohrhaken eingerichtet und waren zuletzt nicht mehr gefahrlos zu beklettern.

Moritz Welt in ´Demonstrating my style´ (11-/11) am Kolosseum (Bild: Archiv Welt)

Über die Sanierungsarbeit hinaus befreiten die beiden ein Uralt-Projekt am rechten Rand des Felsendoms und nannten die Linie ´Ludus Magnus´ (9+), nach der größten Gladiatorenschule im alten Rom. Neu ist auch eine Clean-Route: Vom vierten Haken der ´Stählernen Faust´ zieht ein hakenloser Riss, der sich jetzt ´Balls of Steel´ nennt und ebenfalls bei 9+ eincheckt.

Das Kolosseum ist einer der eindrucksvollsten Felsen des Frankenjuras. Die gigantische Durchgangshöhle an der Oberkante des Wiesenttals beherbergt zwei der schwersten Routen Frankens. Wirklich leichte Routen gibt es dort nicht, der Zustieg ist unangenehm, bei nasser Witterung sogar gefährlich. An heißen Tagen aber bietet das Gemäuer Zugluft und dadurch angenehme Temperaturen.

Text: (c) Sven König – 10. August 2018

Weitere Infos zum Felsen ´Kolosseum´, siehe Frankenjura.com