Michael Maili und Patrick Gollnhuber gelang am 22. Januar 2019 die erste Begehung des Eisfall „Matrix“ im Hochschwab (hintere Trawiesalm). Nach Recherchen mit Karl Mayr und Jürgen Wietrzyk wurde der Eisfall Matrix bis zu diesem Tag nie von unten begangen (lt. Jürgen). So seilte dieser vor Jahren mit einem Freund von oben ab und bohrte am Austieg einen Stand und seilte in die Route ein um die Seillängen im Toprope zu klettern. Michael Maili und Patrick Gollnhuber konnte allerdings keinen Bohrhakenstand mehr finden.
Am 22. Januar 2019 fanden Patrick Gollnhuber und ich den Eisfall Matrix in erstaunlich gutem Zustand vor. Das Eis fand seinen Weg bis zum Boden. Eigentlich wollten wir mein Projekt Matrix Reborn fertigstellen. Die erste Länge (wahrscheinlich im Bereich M8) sollte der Schlüssel zum oberen Teil des Eisfalles ergeben. Nun mussten wir uns allerdings entschließen. Wir wagten den Versuch einen ground up Begehung im Eis. Diese mir glücklicherweise auf Anhieb gelang. Die sozusagen nie richtig vorhandene erste Seillänge löste sich gut auf und wir bewerteten die untere Säule mit dem 6ten Eisgrad. Viel Schneeeinschluss aber gutes „Plastik“-Eis. Die oberen Längen waren ein Hochgenuss. Das Klettern inmitten der Kulisse des Hochschwabs mit leichter Ausgesetztheit war überwältigend. Ich denke das die Route heuer noch länger stehen wird und sich wahrscheinlich noch mehr Eis bilden wird. Also wenn nicht jetzt wann dann :-).
Der Grund, warum der Matrix unbegangen blieb war einfach. Das letzte Mal fand ich diesen Fall 2008 während einer Skitour zum Zaglkar in einigermaßen gutem Zustand. Traute mir damals allerdings keine Begehung zu, da die erste Länge schweres Säuleneis aufwies, und eher fragile Eisbedingungen hatte. Außerdem bricht die erste Seillänge meist beim Überhang ab und ist dann gar nicht mehr vorhanden. Lange blieb die Route in meinen Gedanken und jedes Jahr wenn ich mit den Skiern vorbei ging hoffte ich das das Eis ganz herunter wuchs und eine Begehung zulassen würde. Meine Wünsche wurden leider nicht erhört, und so musste ich mir was anderes einfallen lassen. Ich begann die Route Matrix-Reborn mit meinem Kletterpartner Alex Schranz. Eine Mixed Variante diese von links nach rechts zu der Stelle führt wo das Eis beim Überhang meist abbricht. Nach einigen Stunden und irgendwie komplizierten Hook-Passagen hatte ich die ersten 20 Meter im Vorstieg eingebohrt. Es wurde Abend und ich verschob das weiterbohren auf die nächsten Tage. Danach kam der große Schnee im Hochschwab. Gestern dann war die Lawinenwarnstufe erstmal auf 1-2 herabgesetzt und es konnte weitergehen. Allerdings bescherte uns das Schicksal eine Überraschung. Irgendwie schaffte es das Eis sich einen Weg nach ganz unten zu verschaffen. Die Chance war endlich da und wir mussten es versuchen. Es gelang 🙂 . Der Matrix bekam endlich seine ground up Begehung. Ich konnte alles onsight klettern. Die Route hat eine Länge von gut 90 Meter Steileis. Die alpine Umgebung des Hochschwab und die leichte Ausgesetztheit der Route macht den Wasserfall einfach einzigartig. Ich bin sehr glücklich dieses Privileg gestern gehabt zu haben. Auch wenn die Route „Reborn“ jetzt noch auf die Fertigstellung warten muss. Danke an meinen Partner Patrick Gollnhuber dieser bei andauernden -13 Grad noch als wandelnder Eiszapfen die schwierigen Längen geklettert ist.
Text: Michael Maili
Schwierigkeit Matrix
- Länge WI 6- bis WI 7 / 30 Meter
- Länge WI 5+ bis WI 6- / 20 Meter
- Länge WI 4+ bis WI 5- / 30 Meter
Je nach Motivation kann man die Länge 2 und 3 auch zusammenhängen.
Doppelseil von Vorteil. Abseilen auf Eisuhren.
Genau, liebe Helga, weil dein Weltbild nicht zulässt, dass sich Gesellschaften und ihr Blick auf die Geschichte verändern und damit…
Allein die Frage scheint ein perfektes Beispiel eines linksgutmenschlichen Bilderstürmers zu sein. Selbstverständlich sind solche Begriffe nicht rassistisch, sondern die…
Ich reiche hiermit die fehlende Quelle des Direktzitats nach: https://kayakandclimb.blogspot.com/2023/11/free-karma-on-half-dome.html?m=1
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