Und wieder gibt es was Neues aus dem deutschen Traditionsklettergebiet Konstein im Südlichen Frankenjura zu berichten. Erst konnte Martin Feistl mit „Ironman naturale“ (X) am Dohlenfelsen eine der längsten Ausdauer-Klettereien im Gebiet punkten und nun folgte von Martin nach harten Kampf eine kompromisslose Direttisima direkt in den Abschluss-Boulder der „Ironman naturale“ hinein.
Die von ihm „Supernatural“ genannte Route verläuft zehn Meter zusammen mit dem einfachen Zustieg der „Make up“ (der ersten 8a in Konstein) bis zum ersten Haken und zweigt dann nach links über ein paar Züge im 7a Gelände bis in ein Henkelloch ab. Hier beginnt die Crux; ein brachialer 7-Zug Boulder an kleinsten Leisten zur Klippposition und dann weiter in den Ausstiegsboulder von „Ironman naturale“ bzw. „Ironman“ (Erstbegeher D. Gebel, 8a+/b) und über einen Runout zum Umlenker von „Die Blaue“. Die Neutour ist eine der schwersten Routen im Konsteiner Klettergebiet, welches sich durch fußtechnisch anspruchsvolle Kletterei im kompakten Dolomit auszeichnet.
Das Projekt wurde vor mindestens 25 Jahren von M. Bergmühl und oder M. Paulus eingebohrt, blieb aber eine nie versuchte Linie. Der Name nimmt ironischen Bezug zur benachbarten „Make up“ und der Tatsache, dass an der Linie relativ wenig noch „natural“ ist, verursacht durch die von Martin sanierten Haken, zugeklebten alten Hakenlöcher, einer fixierten Leiste, einem zugeklebten Kunstgriff aus vergangenen Zeiten und mehreren früher schon fixierten Griffen im Ausstieg.
Martin dazu: „Ich habe seit Oktober 2020 26 Tage in der Route verbracht, bin Silvester am letzten Zug abgefallen und habe mir am nächsten Tag das Ringband angerissen. Ich war dann einen Monat gar nicht mehr klettern und nur Drytoolen (Pray for Power). Dann bin ich einige Tage gar nicht mehr über den Boulder gekommen, habe mir das Kreuzband gerissen und 3 Wochen später mit Bandage, aber ohne Kneepad und Kreuzband die Route gepunktet. Insgesamt war ich 49 Mal in der Route, mit 13 verschiedenen Sicherern.“
Zur Schwierigkeit äußerte sich Martin vorsichtig mit 8b-8c. Der erste Wiederholer 5 Tage nach der Erstbegehung meinte maximal 8b.
Zum Klettergebiet:
Die wohl lange bekannteste Route im Klettergebiet ist der „Schnipplriss“ an der Konsteiner Wand Schon 1947 gelang der ersten Seilschaft ein Durchstieg des Toni-Kurz-Ged. Weg. Ursprünglich mit Holzkeilen abgesichert, kletterte im Jahr 1954 der Exilsachse Lothar Brandler als Erster „sächsisch“ frei (im glatten siebten Grad) durch den Riss; damals wohl die schwerste Route im westlichen Teil Deutschlands. Er entfernte alles alte Material und erst 20 Jahren wurde an der Schlüsselstelle zwei Meter nach dem Zwischenstand noch ein weiterer Bohrhaken gesetzt.
Das Klettergebiet Konstein wurde durch das 1. (und letzte) Konsteiner Klettertreffen bekannt. Danach verlor dieser Teil des südlichen Frankenjura schnell seine internationale Bedeutung.
Erst 2005 konnte sich Daniel Gebel die erste Rotpunktbegehung von „Le Temps de Vivre“ im Felsengarten sichern. Sie gilt immer noch als die schwerste Route im Südlichen Frankenjura und in Konstein.
Die Route „Le Temps de Vivre“ wurde 1993 vom Augsburger Kletterer Markus Bergmühl eingerichtet und einige Zeit erfolglos projektiert. Auch Versuche von Markus Windisch, Holger Spitra und teilweise auch Werner Thon blieben erfolglos. Auch Dave Graham versuchte sich 2004 bei einem Besuch kurz an dem Projekt, hatte aber miserable Bedingungen.
Nach den Erstbegehungen von „The Face“ (X-) durch Jerry Moffat im Jahr 1984 und „Kanal im Rücken“ (X) ein Jahr später durch Wolfgang Güllich wurde es auch im anderen Teil des Klettergebietes recht still, während der Nördlich Teil des Frankenjura seine internationale Popularität erhalten konnte.
Fotos: (c) Silvan Metz
Genau, liebe Helga, weil dein Weltbild nicht zulässt, dass sich Gesellschaften und ihr Blick auf die Geschichte verändern und damit…
Allein die Frage scheint ein perfektes Beispiel eines linksgutmenschlichen Bilderstürmers zu sein. Selbstverständlich sind solche Begriffe nicht rassistisch, sondern die…
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