Am Plankenstein gibt es schon wieder was Neues. Ralf Sussmann und Martin Krause konnten mit „Scottish Dance“ (M8) eine weitere Mixedroute am Plankenstein erschliessen. Alle Seillängen wurden von unten im Vorstieg ohne vorheriges Erkunden von oben erstbegangen.

Der Plankenstein (1768 m) in den Bayerischen Voralpen hat sich in den letzten Jahren Dank Ralf Sussmann und „Neuentdecker“ David Bruder mittlerweile zu einem der Mixedkletterei-Eldorados in Deutschland entwickelt. Hier kann man so jeweils gut mit Bohrhaken oder halt klassisch abgesichert klettern.

Technical Facts:

Kletterstrecke: 90 m (2 Seillängen). Auch als Einstiegsvariante zu „Black Magic“.

Schwierigkeit: M8 (obligat), E3.

Ernsthaftigkeit. Die erste Länge ist eine knapp senkrechte M5 an guten Graspolstern mit 10-Meter-Hakenabständen, die mit Cams stellenweise entschärft werden könnten (E3). Die 2. Länge verläuft an einer senkrechten sturzfreundlichen Riss-Platte, aber ist anspruchsvoll eingebohrt mit 4-5 m Abständen (im Grad M8 obligatorisch).

Erstbegehung: Am 02.03.2022 von Ralf Sussmann und Martin Krause. Alle Seillängen wurden von unten im Vorstieg ohne vorheriges Erkunden von oben erstbegangen.

Charakter: Spektakuläres Ausdauer-Testpiece. Nach der traumhaft schönen aber etwas fordernden Graspolsterplatte der ersten Länge folgt ein gewaltiger Ausdauer-Hammer in der 2. Länge. Weil über 30 m kaum nennenswerte Tritte vorhanden sind, braucht‘s schwerathletische Blockier-Audauer. Bei der Erstbegehung gab´s hier spaßige Stürze mit Bohrmaschine. Was aber unkritisch ist, weil die Platte super steil und glatt ist. Für die ersten Onsight-Wiederholer loben die Erstbegeher einen Träger „Tegernseer-Spezial“ aus!

Verhältnisse: Die Graspolster müssen komplett durchgefroren sein.

Zustieg: Parkplatz Kistenwinterstube (960 m) hinter Enterrottach auf der Mautstraße zur Monialm. Zehn Meter oberhalb des Parkplatzes beginnt rechts eine nach Westen führende Forststraße. Nach 150 Meter an einem Abzweig rechts (Beschilderung „Plankenstein, Risserkogel“). Nach einer Viertelstunde folgt die nächste Verzweigung – wieder bleibt man rechts gemäß der Beschilderung „Plankenstein, Risserkogel über Röthenstein-Alm“. Vorbei an der Winterstube des Skiclubs Rottach-Egern („Sibli-Alm“) und 100 m nach der Linkskurve mit Rückspiegel bis zu einer Brücke (über links hereinziehenden Bachgraben). Direkt vor der Brücke nach links ansteigend kurz einen Forstweg hoch. Nach 100 m wieder rechtshaltend auf schmälerem Weg flach weiter, Richtung immer knapp links des Bachgrabens. Wo der Weg den Bach berührt, diesen überqueren. Auf Lichtungen und freien Flächen zur Plankensteinalm. Die rechterhand folgende Röthenstein-Ostflanke bei unsicheren Verhältnissen nicht zu hoch queren (Lawinengefahr!) sondern unten in der Talsohle bleiben, weiter nach Süden gehen und erst gegen Ende am Talschluss rechts raus aufsteigen in die Mulde unter der Plankenstein Nordwand (ca. 1,5 Std., je nach Schneelage vorteilhaft mit Tourenski).

Abstieg: Abseilen oder weitersteigen über „Black Magic“.

Empfohlenes Material: 50 m Doppelseil, 11 Express, evtl. einige Cams C4 bis Nr. 2

Topo:

Quelle: https://www.nordalpenklettern.lima-city.de/Plankenstein_Scottish_Dance.htm