Mein erster „Kontakt“ mit dem Autor des Buches folgte Ende der 1980er Jahre, als ich im „Der Bergsteiger“ die Erstbegehungsgeschichte des „Zigeunerbarons“ las. Die außergewöhnliche geschriebene „eigentlich für außenstehende“ sehr langweile Geschichte eine Erstbegehung, aber diese Geschichte ist anders.

Der Autor der Geschichte , der Grazer Thomas Hrovat beschreibt am Beginn des Buches, seine völlig rastlose Sammelleidenschaft extremer „Pause-Routen“ und letztlich sein Scheitern als Bergsteiger.

Danach wendete er sich ebenso extrem, dem Sportklettern zu und gehört zu den Sportkletterpionieren in Österreich, Mit der Route „Zeitgeist„, eine zwanzig Meter hohe, extrem überhängende Wand, konnte er im Herbst 1984 eine der damals schwierigsten Routen, wenn nicht die schwerste Route in Österreich erstbegehen. Die Geschichte der Erstbegehung findet sich auch in diesem Buch wieder.

Wen nun meint, das Buch handelt von der Pionierzeit des Sportklettern und die Aufzählung schwierigster Erstbegehung, denkt viel zu kurz. Das Buch ist ein Biographie eines extremen Sportlers, der dann Opfer dieses Extremen wird. So wird der zentrale Inhalt des Buches nicht (nur) die Beschreibung des Extremen, sondern vor allem Beschreibung der Folgen eines solchen Lebens, wenn der Körper und vor allem der Geist nicht mehr kann und (man) ins Bodenlose stürzt. Viele Leser werden es nicht nachvollziehen können, Betroffene aber sehr wohl und für diese ist das Buch ein Hoffungszeichen.

So beschreibt Thomas Hrovat, mit einer sehr bildhaften Sprache, seinen Kampf zurück ins „Normale“, welcher ihm „extrem“ mühsam und mit viel Unterstützung gelingt. Heraus kommt ein Buch, was sehr lesenswert ist, wohl auch vor allem, weil man es schlecht einem Genre zuordnen kann.

Nach 2001 ist nun die Neuauflage von Thomas Hrovats „Eroberung des Unsichtbaren: Das extreme Leben eines Kletterers“ wieder erhältlich. Das Buch erschien in Selbstverlag und kann man direkt bei Thomas Hrovat unter thomas.hrovat(@)gmail.com  bzw. auf AMAZON bestellt werden.