Philipp Prünster, Martin Sieberer und Simon Messner konnten am 10. Juli diesen Jahres in der geschichtsträchtigen Rotwand (Roda de Vaèl) in der Rosengartengruppe in den Dolomiten eine neue Route erstbegehen.

Dabei wurden alle Seillängen, bis auf die Schlüsselseillänge,  „Ground up“ onsight geklettert.

Die neue Linie “Männer die auf Wände starren (P.M.S.)” verläuft stets rechter Hand der “Casarotto” und weist denselben guten Fels auf wie eben diese Route (erst ab dem großen Band verliert der Fels an Qualität. Hier ist etwas mehr Vorsicht geboten).

Bis auf zwei Haken (siehe Topo) ist die gesamte Route selbst abzusichern wobei einige Sanduhren bereits mit einer fixen Schlinge versehen sind. Die Schlüsselstelle befindet sich in der letzten Seillänge (VIII) und ist zwingend frei zu klettern (ein 4er Cam ist hier hilfreich, es geht aber auch ohne!). Die Standplätze sind größtenteils eingerichtet, müssen aber zusätzlich verbessert werden (bzw. wie am 2. Stand erforderlich: zur Gänze selbst mit Camalots oder Keilen gebaut werden).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Westwand der Rotwand als eines der großen ungelösten Probleme der Dolomiten. Sie konnte am 11. August 1908 von Angelo Dibona und Gefährten in fünf Stunden über die heute mit IV+ (UIAA) bewertete „Dibonaführe“ erstbegangen werden. Diese Route gilt bis heute als beliebter Anstieg.

Am 11. September 1958 erschlossen Dietrich Hasse und Lothar Brandler mit dem „Hermann-Buhl-Gedächtnisweg“ (VIII/VI A2) die bis dahin schwierigste Route an der Rotwand und eine der schwersten Routen in den gesamten Alpen. Im Jahr 1959 gelang Jörg Lehne und Siegfried Löw die erste Winterbegehung der Route im zentralen Teil der Wand. Schon 1982 gelang Heinz Mariacher die erste Rotpunktbegehung.

2002 eröffneten Christoph Hainz und Oswald Celva mit „Moulin Rouge“ (IX−) eine weitere schwierige Route. 2006 konnten Martin und Florian Riegler mit der Route „Zwergenkönig“ eine weitere Route im IX. Schwierigkeitsgrad erstbegehen.