Im Rahmen von Dreharbeiten für eine Dokumentation der Servus TV Bergwelten Mitte Oktober gelang Alexander Huber eine freie Solobegehung des Symbols des Felskletterns auf Sardinien, der Aguglia di Goloritzè. Um den 148 Meter hohen Gipfel der Punta Caroddi, wie die berühmte Nadel korrekt genannt wird, zu erreichen, wiederholte der 54-jährige deutsche Kletterer die Route „Easy Gymnopedie„. Diese Route wurde 2003 von Enzo Lecis eingerichtet und folgt teilweise einer Route, die schon 1988 von Mirco Amadori und Lorenzo Nadali eröffnet wurde. Mit einem Schwierigkeitsgrad von maximal 6b+ gilt sie als die leichteste Kletterei auf die Aguglia.

Auch wenn dies nicht die bahnbrechende Neuigkeit in Bezug auf die reinen Feeesolo Schwierigkeiten für Alex ist, so ist doch klar, dass es sich um eine sehr respektable Besteigung handelt.

Alexander Huber kann auf zahlreiche herausragende Solobegehungen verweisen. Dazu zählen Hasse-Brandler an der Grossen Zinne im Jahr 2002, die Route „Der Opportunist“ (8b) im Jahr 2003 und „Kommunist“ (8b+) 2004 am Schleierwasserfall. Dann die Dent du Géant 2006, die Schweizer Route am Grand Capucin und der Alpinklassiker „Locker vom Hocker“ an der Schüsselkarspitze 2008. Sein jüngstes freies Solo bewertete Huber wie folgt: „Klettertechnisch kein Highlight, aber von der Ästhetik her definitiv Weltklasse…“

Zur Erinnerung: Die erste Solobegehung der Aguglia di Goloritzé wurde vor vielen Jahren von Patrick Berhault durchgeführt. Wie Maurizio Oviglia in seinem ausgezeichneten Buch „Linea Invisibile“ berichtet, war der Franzose von der Schönheit des Turms so beeindruckt, dass er, da er keinen Partner fand, kurzerhand in die Route „Sole incantatore (6c) einstieg. Er hatte ein Seil dabei und nur auf einigen kurzen Abschnitten musste er sich selbst sichern…

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