Die Grande Dame des Alpinismus und Pionierin der Sportkletterbewegung Catherine Destivelle wurde mit dem Piolet d’Or für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Catherine war Mitte bis Ende der 1980er Jahre eine der schillernsten und erfolgreichsten Frauen im Sportklettern. Im Jahr 1985 gewann sie den wohl ersten Kletterwettkampf in „westlichen“ Gefilden den Sport-Roccia in Bardonecchia (Italien) und blieb für einige Jahre eine der beherrschenden Figuren des Wettkampfkletterns und konnte auch am Fels die Leistungsgrenze enorm nach oben verschieben. So gelang ihr im Jahr 1988 als erster Frau mit der Route „Chouca“ im französischen Buoux im Schwierigkeitsgrad 8a+. Anfang der 1990er Jahre wandte sich Catherine verstärkt den Alpinismus zu. So gelang ihr 1990 eine Solobegehung des leider nicht mehr existenten Bonatti-Pfeilers an der Aiguille du Dru. Im gleichen Jahr gelang Catherine Destivelle die zweite freie Begehung der Slowenenroute mit Jeff Lowe für ein Filmprojekt von David Breashears.

Im Jahr 1991 eröffnete sie  Solo die „Destivelle Route“ (VI 5.11b A5, 800 m) an der Westwand des Petit Dru in elf Tagen. In den beiden folgenden Jahren folgten die Wintersolobebegehungen der legendären drei Nordwände am Eiger, Grandes-Jorasses-und  Matterhorn; letztere auf der Bonatti-Route des famosen Meisterstückes und des Endpunktes seiner Bergsteigerkarriere des großen Italieners.