Alexander Megos kritisiert in einem Rückblick auf seinem Instagram-Account die Durchführung des Weltcups in Briançon. Wir denken vieles davon ist zumindest überdenkenswert:
Alle schienen sich letztes Wochenende in Briançon auf diesem Weltcup zu warten. Ich hingegen ging mit gemischten Gefühlen zum Wettbewerb. Ich wusste, dass ich mich nicht gezielt darauf vorbereitet hatte und nach einer langen und intensiven Zeit am Fels (Alex kletterte u. a. die zweite 9c-Route der Welt) hatte ich das Gefühl, dass ich ein bisschen Ruhezeit brauchte. Also war ich vorher nicht sehr aufgeregt und nicht so bereit mich anzustrengen und zu käpfen. Trotzdem dachte ich, ich treffe mich dort mit ein paar Leuten, die ich seit einiger Zeit nicht mehr gesehen habe, und klettere einfach ohne Druck, nur zum Spaß. Ich habe bereits im Voraus von verschiedenen Vorschriften gehört, die uns Athleten, Zuschauer und Funktionäre vor Covid 19 schützen und das Risiko minimieren sollten, uns mit dem Virus anzustecken und es zu verbreiten. Wenn ich jetzt auf den Wettbewerb zurückblicke, fange ich wirklich an zu fragen, ob diesbezüglich viel über diesen Wettbewerb und die geltenden Hygienevorschriften nachgedacht wurde. Ist es sinnvoll, einigen Athleten mitzuteilen, dass sie sich aufgrund der Corona-Vorschriften an einer leeren Wand nicht aufwärmen dürfen aber andererseits 5000 Personen nebeneinander vor der Wand stehen? Ist es sinnvoll, das sich die Athleten im Isolationsbereich nebeneinander ohne Masken aufwärmen und sie dann Masken tragen zu lassen, sobald sie einen Bereich betreten, in dem die Öffentlichkeit sie sehen kann? In meinen Augen waren viele der Einschränkungen und Regeln fragwürdig und hatten nicht viel Sinn, auch wenn man 5000 Besuchern dadurch erlaubte, zu kommen und zuzuschauen. Ich denke auch nicht, dass es für viele Athleten fair ist, von einem Weltcup zu sprechen, wenn aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen so gut wie nur Europäer teilnehmen konnten. Alles in allem war dieser Wettbewerb nicht so schön, wie ich es mir erhofft hatte. Wenn zukünftige Wettbewerbe auch so aussehen, bin ich mir nicht sicher, ob ich noch weitermachen möchte. Um positiv abzuschließen; ich habe das Finale erreicht, obwohl ich nicht sehr gut geklettert bin, um dorthin zu gelangen. Zum ersten Mal im Finale fühlte ich mich vom ersten Zug an entspannt und selbstbewusst. Ich fühlte mich „im flow“ und hatte viel Spaß, während ich an der Wand war. Vielleicht war ich etwas zu selbstsicher und zu entspannt, sonst hätte ich nicht die Griffe angesprungen und wäre dann abfallen, aber es hat Spaß gemacht! Ich war zufrieden mit meinem mentalen Verfassung im Finale. Dies muss aber noch ein wenig verfeinert werden.
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